Symptome und Behandlungsmethoden

Colitis ulcerosa: Symptome und Behandlung

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Wie kann eine Colitis ulcerosa behandelt werden?

Da die Ursachen der Colitis ulcerosa noch nicht genau bekannt sind, lässt sie sich bislang nicht ursächlich behandeln. Es gibt aber zahlreiche Maßnahmen, um die Beschwerden zu lindern und die beschwerdefreie Zeit zwischen den Krankheitsschüben zu verlängern.

Insbesondere stehen für die Therapie der Colitis ulcerosa verschiedene Medikamente zur Verfügung. Sie kommen sowohl bei einem akuten Schub zum Einsatz (Schubtherapie), als auch zur Erhaltungstherapie nach einem akuten Schub, um die krankheitsfreie Zeit zu verlängern.

Eine Operation kommt in schweren oder komplizierten Fällen von Colitis ulcerosa oder bei Komplikationen wie Blutungen infrage.

Schubtherapie bei Colitis ulcerosa

Bei einer Colitis ulcerosa wirken Medikamente am besten direkt am Ort der Entzündung im Darm, etwa als Zäpfchen oder Einlauf. Durch diese gezielte lokale Anwendung der Medikamente kommt es seltener zu Nebenwirkungen als bei Medikamenten, die im ganzen Körper (systemisch) wirken, wie zum Beispiel Tabletten.

Folgende Medikamente stehen zur Schubtherapie zur Verfügung:

  • 5-ASA (5-Aminosalicylsäure) wirkt entzündungshemmend. Mögliche Darreichungsformen sind etwa Zäpfchen und Schäume, Einläufe oder Tabletten. Meist kommt Mesalazin zum Einsatz, ein Retardpräparat mit verlängerter Wirkung.
  • Kortikoide (“Kortison”) wirken ebenfalls entzündungshemmend (z.B. Prednisolon). In leichteren Fällen werden sie lokal (etwa als Zäpfchen oder Einlauf) angewendet, bei stärkeren Beschwerden in Tablettenform.
  • Immunsuppressiva sind Wirkstoffe, welche die Aktivität des Immunsystems dämpfen (z.B. Azathioprin, Ciclosporin A, Tacrolimus). Zum Einsatz kommen sie bei einer schweren oder komplizierten Colitis ulcerosa, etwa wenn Kortison nicht wirkt oder unverträglich ist.
  • Auch therapeutische Antikörper, wie zum Beispiel Adalimumab, Infliximab, Vedolizumab oder Ustekinumab, hemmen auf unterschiedliche Weise das Immunsystem und damit die Entzündungsreaktion. Sie kommen ebenfalls in schwereren Fällen von Colitis ulcerosa in Betracht, wenn Kortison nicht wirkt oder unverträglich ist.
  • Der sogenannte JAK-Inhibitor Tofactinib beeinflusst die Bildung von Proteinen, die bei Colitis ulcerosa die Entzündungsreaktion hervorrufen. Er kommt für Betroffene infrage, bei denen die Standardtherapie mit 5-ASA und Kortikoiden nicht wirkt.

Welche dieser Medikamente der Arzt zur Colitis-ulcerosa-Therapie einsetzt, hängt von mehreren Faktoren ab. Neben dem Ausmaß der Symptome spielen die Stärke und Ausdehnung der Entzündung im Darm eine Rolle (Stufentherapie). Außerdem berücksichtigt der Arzt bei der Therapieplanung, wie gut der Betroffene bislang auf die Medikamente angesprochen hat und wie groß sein Risiko für Darmkrebs ist. Bei einem schweren akuten Schub ist eine Behandlung im Krankenhaus ratsam.

Von einer schweren Colitis ulcerosa sprechen Ärzte, wenn folgende Kriterien erfüllt sind: sechs oder mehr schwere blutige Durchfälle am Tag, Fieber, Herzrasen (Tachykardie), Blutarmut (Anämie) und eine verringerte Blutsenkungsgeschwindigkeit.

Erhaltungstherapie bei Colitis ulcerosa

Sobald ein Krankheitsschub überstanden ist, sollten Betroffene mit Colitis ulcerosa aktuellen Leitlinienempfehlungen zufolge langfristig (mindestens zwei Jahre) täglich 5-ASA anwenden. So lässt sich einem erneuten Schub vorbeugen und das Risiko für Darmkrebs senken.

Kommt es trotz der täglichen 5-ASA-Anwendung zu einem erneuten Schub, baut der Arzt die künftige Erhaltungstherapie aus (Therapie-Eskalation): Der Arzt erhöht zum Beispiel die 5-ASA-Dosierung oder verschreibt stattdessen Immunsuppressiva oder TNF-Antikörper.

Kortison eignet sich hingegen nicht zur Erhaltungstherapie bei Colitis ulcerosa: Es ist zu diesem Zweck nicht wirksam und verursacht bei längerer Anwendung zum Teil schwere Nebenwirkungen (Osteoporose, Grauer Star et cetera).

Für Betroffene, die 5-ASA nicht vertragen, steht ein Probiotikum mit dem lebenden Bakterium Escherichia coli Nissle zur Verfügung. Das sind nicht-krankmachende Darmbakterien, welche die symptomfreien Intervalle verlängern sollen.

Colitis ulcerosa: Operation

Manchmal lässt sich eine Colitis ulcerosa nicht mehr mit Medikamenten kontrollieren. Dann ist eine Operation unumgänglich. Das Gleiche gilt, wenn Darmkrebs oder eine Vorstufe davon entsteht. Auch bei bestimmten Komplikationen wie einem toxischen Megakolon und schweren, nicht stillbaren Blutungen ist schnellstens eine Operation notwendig.

Bei dem Eingriff entfernt der Chirurg den gesamten Dickdarm mit dem Enddarm (Proktokolektomie). Aus einem Teil des Dünndarms formt er einen Sack, den er mit dem After verbindet. Sobald alles abgeheilt ist, fungiert dieser Sack als neuer Enddarm. Bis dahin legt der Chirurg vorübergehend einen künstlichen Darmausgang an.

Nach der Operation brauchen die Betroffenen keine Colitis-ulcerosa-Medikamente mehr. Allerdings verändert sich eventuell das Stuhlverhalten: Manche Betroffene haben nach dem Eingriff häufiger Stuhlgang als vorher. Zudem ist der Stuhl unter Umständen dünnflüssiger und schmieriger.

Colitis ulcerosa: Das können Sie selbst tun

Gehen Sie bei den ersten Anzeichen von Blut im Stuhl zum Arzt. Wenn er die Schub-Therapie frühzeitig einleitet, ist es möglich, den Schub zu verkürzen und abzumildern. Während eines schweren akuten Schubs sollten Sie im Bett bleiben.

Nehmen Sie psychologische Hilfe in Anspruch! Ein Psychologe oder Psychotherapeut hilft Betroffenen häufig, mit ihrer Erkrankung besser zurecht zu kommen. Ein besserer Umgang wiederum trägt dazu bei, die Beschwerden zu lindern, denn der Einfluss der Psyche ist nicht zu unterschätzen.

Schließen Sie sich einer Selbsthilfegruppe für Menschen mit Colitis ulcerosa (oder allgemein mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen) an. Der Austausch mit anderen Betroffenen hilft vielen Menschen bei der Krankheitsbewältigung.

Um die Lebensqualität und das Wohlbefinden zu steigern und Stress zu reduzieren, sind zum Beispiel Entspannungsverfahren, Yoga, Meditation oder regelmäßige Bewegung (wie Jogging) empfehlenswert.

Die genannten Maßnahmen ergänzen die schulmedizinische Behandlung allenfalls, sie ersetzen sie jedoch nicht. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie Sie selbst die Therapie bestmöglich unterstützen.

Ernährung bei Colitis ulcerosa

Für die Ernährung bei Colitis ulcerosa gibt es im Allgemeinen keine speziellen Vorgaben. Betroffenen sollten auf einen ausgewogenen, abwechslungsreichen Speiseplan achten.

Bei Colitis ulcerosa kommt es recht leicht zu Mangelerscheinungen. Dazu gehören zum Beispiel Mangel an Eisen, Zink, Vitamin B12 oder Folsäure sowie Blutarmut (Anämie). Auch eine verminderte Knochendichte (Osteopenie) beziehungsweise Knochenschwund (Osteoporose) sowie Unterernährung sind mögliche Folgen der Colitis ulcerosa.

In solchen Fällen ist eine individuell angepasste Ernährung sehr sinnvoll, etwa viele kalziumreiche Lebensmittel bei schwachen Knochen. Betroffene sollten ihren Arzt oder einen Ernährungsberater um Rat fragen.

Bei starken Mangelerscheinungen sollten Betroffene in Absprache mit dem behandelnden Arzt zusätzlich Präparate mit den fehlenden Vitaminen oder Mineralstoffen einnehmen.

Manche Menschen mit Colitis ulcerosa vertragen generell oder während eines Krankheitsschubs bestimmte Nahrungsbestandteile nur schlecht. Es ist ratsam, dies bei der Ernährung zu berücksichtigen. So ist es zum Beispiel sinnvoll, bei einer Unverträglichkeit von Milchzucker (Laktoseintoleranz) den Verzehr von Milch und Milchprodukten wie Käse oder Joghurt zu vermeiden oder einzuschränken.

Bei akuten Schüben raten Experten dazu, wenig Ballaststoffe zu essen (also zum Beispiel Vollkornbrot oder Hülsenfrüchte). Denn die unlöslichen Fasern lassen den Stuhl aufquellen und regen den Stuhlgang an – sehr ungünstig, wenn man sowieso schon Durchfall hat. Auch Kaffee und scharfe Gewürze sollten Betroffene eher meiden, weil sie die Darmschleimhaut zusätzlich reizen.

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