Symptome und Behandlungsmethoden

Hyperhidrose: Ursachen, Symptome, Behandlung – _

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Wie kann Hyperhidrose behandelt werden?

Bei der sekundären Hyperhidrose konzentriert sich die Hyperhidrose-Behandlung auf die zugrunde liegende Erkrankung wie Schilddrüsenüberfunktion. Damit bessert sich dann meist auch das übermäßige Schwitzen.

Für die primäre Hyperhidrose haben sich verschiedene Therapieverfahren etabliert – von speziellen Deodorants oder Cremes (Antiperspiranzien) über bestimmte Medikamente und Stimulanzien bis hin zur operativen Eingriffen.

Für Deutschland und Österreich gilt: Informieren Sie sich im Vorfeld bei Ihrer Krankenkasse über eine mögliche Übernahme der Therapiekosten bei Hyperhidrose (Operation etc.). Die Kosten der Behandlung in der Schweiz werden nicht von der Grundversicherung getragen. Allerdings wird die Hyperthyreose-Behandlung von einzelnen Krankenkassen im Rahmen einer Zusatzversicherung bezahlt. Fragen Sie im Vorfeld bei Ihrer Kasse nach.

Antiperspiranzien

Antiperspiranzien gibt es in Form von Deodorants und Cremes: Die Spezial-Deos eignen sich für starkes Schwitzen in den Achseln. Mit einer Antiperspirant-Creme lassen sich Schweißhände und Schweißfüße behandeln.

Die Wirkung der Antiperspiranzien beruht auf den enthaltenen Aluminiumsalzen. Diese verschließen die Schweißdrüsen vorübergehend, was die Schweißmenge reduziert. Die Anwendung sollte stets abends erfolgen, weil man bei fokaler Hyperhidrose nachts nicht schwitzt.

Antiperspiranzien sind meist die erste Maßnahme, mit der man eine Hyperhidrose zu behandeln versucht. Reicht ihre Wirkung nicht aus, können weitere Therapiemethoden zum Einsatz kommen.

Aluminiumsalze standen lange im Verdacht, krebsauslösend zu sein. Nach aktuellem Forschungsstand gibt es aber keine wissenschaftlichen Belege für diese These. Deshalb empfehlen Experten den Einsatz von Antiperspiranzien zur Behandlung der Hyperhidrose. Allerdings sollten die Produkte sparsam verwendet werden.

Leitungswasser-Iontophorese

Die Methode bietet sich vor allem bei einer Hyperhidrose der Hände oder Füße an. Dabei werden die betroffenen Körperstellen mehrmals in der Woche für 20 bis 30 Minuten in Stromwasser gebadet. Nach einer Schulung können Betroffene dies auch selbstständig zuhause machen (mit dem dafür erforderlichen medizinischen Gerät). Damit die Behandlung erfolgreich ist, muss sie dauerhaft durchgeführt werden.

Prinzipiell kann die Leitungswasser-Iontopherese auch bei einer axillären Hyperhidrose angewendet werden. Sie gestaltet sich hier aber etwas aufwendiger – das Stromwasser muss mithilfe eines Schwämmchens in den Achseln aufgetragen werden. Zudem sind die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Behandlung bei axillärer Hyperhidrose weniger gut durch klinische Studien belegt als bei Schweißhänden und Schweißfüßen.

Injektionstherapie mit Botulinumtoxin A

Botulinumtoxin A ist ein Nervengift. Es wird vor allem dann injiziert, wenn eine lokale Behandlung (z.B. mit einem Antiperspirant-Deo) nicht ausreichend gegen die Hyperhidrose hilft.

Die Injektionstherapie ist die wirksamste Methode zur Behandlung der Hyperhidrose an den Achseln. Gegebenenfalls kann sie aber auch zur Schweißreduktion an anderen Körperstellen wie den Händen eingesetzt werden.

Das Nervengift wird an 15 bis 20 (Achseln) bzw. 40 bis 50 (Hände, Füße) definierten Punkten injiziert. Es blockiert vorübergehend bestimmte, an der Schweißproduktion beteiligte Nervenfasern. Da die Wirkung mit der Zeit nachlässt, müssen die Injektionen wiederholt werden. Meist genügen ein- bis zwei Injektionsbehandlungen pro Jahr.

Die in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügbaren Botox-Präparate sind nur für die axilläre Hyperhidrose zugelassen. Ihre Anwendung an anderen Körperstellen wie Händen oder Füßen erfolgt außerhalb der Zulassung (“off-label”).

Radiofrequenz, Mikrowellen, Ultraschall

Eine Behandlung mit Radiofrequenz, Mikrowellen oder Ultraschall soll die Schweißdrüsen durch subkutan (unter die Haut) zugeführte Wärme so schädigen, dass sie weniger Schweiß produzieren. Problematisch ist allerdings, dass dabei neben den Schweißdrüsen auch andere Haut- und Nervenstrukturen in Mitleidenschaft gezogen werden können. Zur Anwendung kommen diese Methoden deshalb vor allem im weniger sichtbaren Achselbereich.

Von den drei Methoden gilt die Radiofrequenztherapie als am besten erforscht und wirksam. Alle Verfahren werden unter lokaler Betäubung durchgeführt und sollten nach einmaliger Anwendung Wirkung zeigen. Ist dies nicht der Fall, raten Experten zu anderen Behandlungsformen, insbesondere zur Injektionstherapie mit Botulinumtoxin A.

Chirurgische Behandlung

In schweren Fällen, die auf keine der konservativen Behandlungsmethoden ansprechen, kann möglicherweise eine Hyperhidrose-Operation helfen.

Chirurgische Schweißdrüsenentfernung

Bei der axillären Hyperhidrose kommt eine chirurgische Schweißdrüsenentfernung in Betracht. Es stehen dafür verschiedene Verfahren zur Auswahl:

  • Bei der radikalen Exzision wird das gesamte Schweißdrüsengewebe der Achselhöhlen herausgeschnitten. Dazu raten Experten heute aber nur noch in Einzelfällen. Denn der Eingriff kann zu Komplikationen wie extremer Narbenbildung führen.
  • Wesentlich häufiger wähtl man heute eine subkutane Kürettage-Methoden: Dabei werden unter Betäubung mit einem scharfen Löffel (evtl. durch Laser- oder Absaugtechnik unterstützt) unter der Haut gelegene Schweißdrüsenknäuel selektiv abgetragen. Teile des subkutanen Fettgewebes können zudem abgesaugt werden. Manchmal wird das schweißdrüsentragende Gewebe zusätzlich per Laser thermisch geschädigt.

Thorakale Sympathektomie

Hände, Füße und Gesicht kommen für eine chirurgische Schweißdrüsenentfernung nicht infrage. Vor allem bei palmarer Hyperhidrose bietet sich alternativ die sogenannte Endoskopische thorakale Sympathektomie (ETS) an. Aber auch Menschen, die im Gesicht oder in den Achseln übermäßig stark schwitzen, können von dieser operativen Hyperhidrose-Behandlung profitieren:

Der Eingriff wird meist von einem Neurochirurgen durchgeführt. Dieser unterbricht bei dem Eingriff einen bestimmten Nervenstrang des sympathischen Nervensystems im Brustkorb (Thorax), zum Beispiel mit Hilfe von elektrischem Strom (Hitze!). Dadurch verringert sich die Stimulation der Schweißdrüsen an den oberen Extremitäten, in den Achseln und im Gesicht.

Eine Hyperhidrose an diesen Körperstellen lässt sich mit dem Eingriff dauerhaft behandeln. Häufig schwitzen Betroffene in der Folge aber verstärkt in anderen Körperregionen (kompensatorisches Schwitzen).

In etwa der Hälfte der Fälle bessert die thorakale Sympathektomie als Nebeneffekt auch eine gleichzeitig bestehende Hyperhidrose an den Füßen. Wie dies neurophysiologisch möglich ist, weiß man nicht. Gezielt gegen Schweißfüße bietet sich eine ähnliche Operation an – die lumbale Sympathektomie. Auch hier wird ein Nervenstrang des Sympathikus unterbrochen, allerdings im Lendenbereich und nicht im Brustkorb. In Einzelfällen konnte dieser Eingriff eine hartnäckige Hyperhidrose an den Füßen bessern.

Systemische Therapie

Als systemisch (im ganzen Körper) wirkende Medikamente gegen Hyperhidrose kann der behandelnde Arzt sogenannte Anticholinergika verschreiben (vor allem bei generalisierter Hyperhidrose). Sie wirken nach der Einnahme entspannend auf das Nervensystem. Dadurch werden für die Schweißbildung nötige Nervenreize vorübergehend nicht mehr weitergeleitet.

Anticholinergika werden aber in der Regel nicht als Dauerbehandlung eingesetzt, sondern nur zeitweise. Der Grund: Sie entfalten ihre Wirkung auch an anderen Körperstellen. Dadurch erklären sich die recht häufigen Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Störung der Nah- und Ferneinstellung des Auges, Herzrasen, Störungen der Blasenentleerung und Konzentrationsprobleme.

Die Anwendung von systemischen Anticholinergika kann andere Maßnahmen der Hyperhidrose-Therapie nicht ersetzen, sondern nur situationsweise ergänzen.

Gelegentlich verordnen Ärzte bei Hyperhidrose auch andere Medikamente, die systemisch wirken, wie Psychopharmaka, Tranquilizer, Sedativa oder Betablocker. Zu deren Wirksamkeit bei Hyperhidrose liegen allerdings keine kontrollierten Studien vor. Experten empfehlen die Anwendung solcher Medikamente daher nur in Einzelfällen, wenn nachweislich psychische Belastungen im Vordergrund stehen – also vermutlich eine sekundäre Hyperhidrose infolge einer psychischen Grunderkrankung vorliegt.

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