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Ist eine Bindehautentzündung ansteckend? – _

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Bindehautentzündung: Ursachen und Risikofaktoren

Reizungen verschiedenster Art können zu einer Bindehautentzündung führen. Mediziner unterscheiden dabei zwischen zwei Gruppen:

  • infektiöse Bindehautentzündung: Sie wird durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten verursacht. Diese Form von Bindehautentzündung ist ansteckend.
  • nicht-infektiöse Bindehautentzündung: Hierzu zählen alle Fälle von Konjunktivitis, die nicht durch Krankheitserreger, sondern beispielsweise durch Allergien oder mechanische Reize verursacht werden.

Im Folgenden finden Sie genauere Informationen zur Entstehung der wichtigsten Formen von Konjunktivitis.

Bakterielle Bindehautentzündung

Die häufigsten Auslöser einer bakteriellen Konjunktivitis sind:

  • Staphylococcus aureus
  • Streptococcus pneumoniae
  • Haemophilus-Arten

Manchmal sind auch Chlamydien (genauer: Chlamydia trachomatis) die Ursache einer bakteriellen Bindehautentzündung. Mediziner sprechen dann von Chlamydienkonjunktivitis. Sie kann in zwei Formen verlaufen – als Trachom oder Paratrachom (“Schwimmbadkonjunktivitis”) verlaufen. Weil sie typischerweise mit einem schleimig-eitrigen Augensekret einhergeht, verwendet man für sie auch den Begriff mukopurulente Konjunktivitis.

Eine weitere bakterielle Ursache für eine entzündete Bindehaut können Bakterien vom Typ Neisseria gonorrhoeae (“Gonokokken”) sein. Dann handelt es sich um eine Gonokokkenkonjunktivitis.

Sowohl eine Infektion mit Chlamydien als auch mit Gonokokken manifestiert sich sehr oft als Geschlechtskrankheit (im Fall der Gonokokken als Tripper oder Gonorrhoe bezeichnet). Eine Übertragung der Keime in die Augen – entweder die des Infizierten oder die eines anderen Menschen – ist etwa bei mangelnder Händehygiene oder über (gemeinsam benutzte) Handtücher möglich.

Darüber hinaus können Schwangere, die im Genitalbereich mit Gonokokken und/oder Chlamydien infiziert sind, bei der Geburt die Keime auf das Neugeborene übertragen, und zwar bei der Passage durch den infizierten Geburtskanal. In der Folge kann sich eine Bindehautentzündung beim Baby entwickeln – neonatale Konjunktivitis (oder Ophthalmia neonatorum) genannt.

Eine bakterielle Bindehautentzündung verläuft meist akut. Einen chronischen Verlauf kann sie nehmen, wenn sie durch Chlamydien oder (seltener) Moraxella-Bakterien verursacht wird.

Virale Bindehautentzündung

Eine virale Konjunktivitis verläuft akut. Manchmal tritt sie im Rahmen einer Erkältung – ausgelöst durch Erkältungsviren (wie Rhinoviren) – auf. Auch bei anderen den ganzen Körper betreffenden (systemischen) Viruserkrankungen können sich die Erreger auf die Bindehaut der Augen ausweiten, so zum Beispiel Masern-, Mumps-, Röteln- und Windpockenviren.

Manchmal beschränkt sich die Virusinfektion aber auf das Auge (betrifft also nicht auch den restlichen Körper). Eine solche lokalisierte virale Konjunktivitis wird in der Regel durch Adenoviren verursacht, von denen es verschiedene Typen (Serotypen) gibt. Meist sind die Typen 5, 8, 11, 13, 19 und 37 für eine Adenovirus-Konjunktivitis verantwortlich. Sie verläuft oft schwer. In etwa einem Viertel der Fälle entwickelt sich zusätzlich noch eine Hornhautentzündung (Keratitis). Eine solche durch Adenoviren ausgelöste gleichzeitige Horn- und Bindehautentzündung wird Keratokonjunktivitis epidemica genannt.

Überdies können Herpes-simplex-Viren (HSV) eine virale Bindehautentzündung auslösen. Sie sind vor allem als Erreger von Lippen- und Genitalherpes bekannt, können aber auch die Bindehaut befallen. Das passiert zum Beispiel bei Neugeborenen, wenn die Mutter Genitalherpes hat und das Kind sich beim Durchtritt durch den Geburtskanal im Augenbereich infiziert. Eine HSV-bedingte Bindehautentzündung kann Kleinkinder, ältere Kinder sowie Jugendliche und Erwachsene aber ebenso treffen. Oft weitet sie sich auf die Hornhaut des Auges aus, wobei eine Keratokonjunktivitis resultiert. Mehr darüber erfahren Sie in unserem Beitrag “Herpes am Auge“.

Eine seltenere Ursache von viraler Bindehautentzündung sind Enteroviren. Es entwickelt sich hierhei eine akute hämorrhagische Konjunktivitis. Sie geht mit Blutungen unter der Bindehaut einher und tritt in Afrika sowie Asien auf.

Bindehautentzündung durch Pilze oder Parasiten

Pilzinfektionen sind nur sehr selten der Grund für eine Bindehautentzündung. Eine solche Pilzkonjunktivitis kann beispielsweise durch Candida- oder Microsporum-Pilze oder Schimmelpilze der Gattung Aspergillus zustande kommen.

Ebenfalls selten führt der Befall von Parasiten zu einer entzündeten Bindehaut. Das kann zum Beispiel bei Loa Loa – einer Form von Fadenwurmerkrankung (Filariose) – passieren. Auch im Rahmen einer Infektion mit Leishmanien (Leishmaniose) oder Trypanosomen kann sich eine Bindehautentzündung entwickeln.

Eine Konjunktivitis durch Pilze oder Parasiten ist in tropisch-subtropischen Ländern verbreiteter. Auf der Nordhalbkugel tritt sie am ehesten als opportunistische Infektion bei einem durch Krankheit oder Medikamente geschwächtem Immunsystem auf – bei gesundem, starken Immunsystem hätten die Erreger kaum Chancen.

Allergische Bindehautentzündung

Die allergische Konjunktivitis ist eine allergische Reaktion vom Typ I (Soforttyp). Das heißt: Die Überempfindlichkeitsreaktionen (Augenjucken, Tränen etc.) treten innerhalb weniger Minuten oder sogar Sekunden nach Kontakt mit dem spezifischen Allergieauslöser (Allergen) auf. Dabei unterscheidet man drei Krankheitsformen:

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