Symptome und Behandlungsmethoden

Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) – _

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Lungenkrebs: Untersuchungen und Diagnose

Die Lungenkrebs-Diagnose wird oft erst spät gestellt. Symptome wie hartnäckiger Husten, Brustschmerzen und Atemnot werden vor allem von Rauchern oft nicht als mögliche Anzeichen für Lungenkrebs erkannt – die meisten Patienten geben einfach dem Rauchen die Schuld. Andere vermuten eine schwere Erkältung, Bronchitis oder Lungenentzündung hinter den Beschwerden. Erst medizinische Untersuchungen ergeben dann den Verdacht auf ein Bronchialkarzinom.

Der erste Ansprechpartner bei möglichen Symptomen von Lungenkrebs ist der Hausarzt. Er wird den Patienten bei Bedarf an Fachärzte überweisen, beispielsweise an einen Röntgenfacharzt (Radiologe), Lungenfacharzt (Pneumologe) oder Krebsspezialist (Onkologe). Um die Diagnose Lungenkrebs stellen zu können, sind eine Erhebung der Krankengeschichte, eine körperliche und verschiedene apparative Untersuchungen nötig.

Krankengeschichte und körperliche Untersuchung

Zunächst erstellt der Arzt im Gespräch mit dem Patienten dessen Krankengeschichte (Anamnese): Er lässt sich die auftretenden Beschwerden wie Atemnot oder Brustschmerzen genau schildern. Außerdem erkundigt er sich nach Risikofaktoren für Lungenkrebs. Beispielsweise fragt er, ob der Patient raucht oder beruflich mit Materialien wie Asbest oder Arsenverbindungen zu tun hat.

Wichtig für die Lungenkrebs-Diagnose sind auch Angaben zu möglichen Vor- oder Grunderkrankungen wie COPD oder chronische Bronchitis. Patienten sollten dem Arzt auch sagen, wenn es bereits Fälle von Lungenkrebs in ihrer Familie gab.

Nach dem Anamnesegespräch wird der Arzt den Patienten sorgfältig körperlich untersuchen. Unter anderem klopft und hört er die Lunge des Patienten ab und misst den Blutdruck und den Puls. Die Untersuchung kann mögliche Hinweise auf die Ursache der Beschwerden geben. Außerdem kann der Arzt so den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten besser einschätzen.

Röntgen

Anhand einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs (Röntgen-Thorax) kann der Arzt bereits Veränderungen im Lungengewebe erkennen. Ergibt sich daraus der Verdacht auf ein Lungenkarzinom, folgt als nächster Schritt eine Computertomografie (CT).

Der Arzt durchleuchtet den Brustkorb des Patienten in zwei Ebenen, also von vorne und von der Seite.

Computertomografie (CT)

Die Computertomografie liefert detaillierte Schnittbilder der Lunge in hoher Auflösung. Möglich ist das mithilfe von Röntgenstrahlen, die deutlich höher dosiert sind als bei einer normalen Röntgenuntersuchung. Zudem wird dem Patienten im Vorfeld ein Kontrastmittel verabreicht. So sind die verschiedenen Gewebestrukturen besser darstellbar.

Der Arzt kann mit Hilfe der CT verdächtige Lungenveränderungen besser beurteilen als anhand der Röntgenbilder. Das kann den Verdacht auf Lungenkrebs erhärten.

Untersuchung von Gewebeproben (Biopsie)

Um sicher zu sein, ob es sich bei einer auffälligen Stelle im Lungengewebe tatsächlich um ein Bronchialkarzinom handelt, muss man ein kleines Gewebestück entnehmen und mikroskopisch untersuchen. Abhängig von der Lage des verdächtigen Areals kommen dafür verschiedene Methoden zum Einsatz:

Bei der Lungenspiegelung (Bronchoskopie) führt man ein schlauchförmiges Instrument mit einer winzigen Kamera und eine rLichtquelle an der Spitze (Endoskop) über Mund oder Nase in die Luftröhre des Patienten und weiter bis in die Bronchien ein. So kann der Arzt die Lunge von innen betrachten. Dabei lässt sich ein Tumor oft schon optisch erkennen. Außerdem kann der Arzt über das Endoskop mithilfe feiner Instrumente Gewebeproben und Sekret aus der Lunge entnehmen, um sie genauer analysieren zu lassen.

Wenn man das verdächtige Gewebe über die Bronchien nur schlecht oder gar nicht erreichen kann, führt der Arzt eine sogenannte transthorakale Nadelaspiration durch: Dabei sticht er mit einer sehr feinen Nadel von außen zwischen die Rippen. Unter CT-Kontrolle führt er die Nadelspitze bis zum verdächtigen Lungenareal vor. Über die Nadel saugt (aspiriert) er dann ein bisschen Gewebe an.

Bei manchen Patienten ist weder eine Bronchoskopie noch eine transthorakale Nadelaspiration möglich oder beide Untersuchungen liefern kein klares Ergebnis. Dann kann eine chirurgische Biopsie nötig sein: Entweder der Operateur eröffnet dazu den Brustkorb mit einem größeren Schnitt (Thorakotomie) und entnimmt eine Probe des verdächtigen Gewebes. Oder aber er setzt kleine Schnitte in den Brustkorb, über die er eine kleine Kamera und feine Instrumente zur Gewebeentnahme einführt (Videoassistierte Thorakoskopie, VATS).

Egal, auf welche Weise die Gewebeentnahme durchgeführt wird – die entnommene Gewebeprobe wird unter dem Mikroskop untersucht. In der Regel kann man schon anhand weniger Zellen erkennen, ob Lungenkrebs vorliegt und, wenn ja, welche Art von Tumor (zytologische Diagnostik). Nur in speziellen Fällen ist es nötig, größere Gewebeabschnitte zu untersuchen (histologische Diagnostik).

Untersuchung der Tumorausbreitung (Staging)

Steht die Diagnose Lungenkrebs fest, muss man im nächsten Schritt seine Ausbreitung im Körper untersuchen. Diesen Untersuchungsabschnitt bezeichnen Mediziner als Staging (engl. für Stadienbestimmung). Erst durch ein solches Staging lässt sich das Bronchialkarzinom nach der TNM-Klassifikation einteilen.

Das Staging umfasst drei Schritte:

  • Untersuchung der Tumorgröße (T-Status)
  • Untersuchung des Lymphknotenbefalls (N-Status)
  • Suche nach Metastasen (M-Status)

Untersuchung des Primärtumors (T-Status)

Zunächst untersucht man, wie groß der Tumor ist, von dem der Lungenkrebs ausgeht (Primärtumor). Dazu erhält der Patient ein Kontrastmittel, bevor man seinen Brustkorb und Oberbauch mittels Computertomografie (CT) untersucht. Das Kontrastmittel sammelt sich für kurze Zeit vor allem im Tumorgewebe an und verursacht auf dem CT-Bild eine Markierung. So kann der Arzt die Ausdehnung des Primärtumors beurteilen.

Falls die Untersuchung mittels CT nicht aussagekräftig genug ist, kommen weitere Verfahren zum Einsatz. Das kann zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung des Brustkorbs (Thoraxsonografie) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) – auch Hernspintomografie genannt – sein.

Untersuchung des Lymphknotenbefalls (N-Status)

Um die Therapie optimal planen zu können, muss der Arzt wissen, ob der Lungenkrebs bereits Lymphknoten befallen hat. Auch hier hilft die Untersuchung mittels Computertomografie (CT). Dabei kommt oft eine spezielle Technik zur Anwendung: die sogenannte FDG-PET/CT. Das ist eine Kombination aus Positronen-Emissions-Tomografie (PET) und CT:

Die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) ist eine nuklearmedizinische Untersuchung. Dem liegenden Patienten wird dabei zuerst eine winzige Menge einer radioaktiven Substanz in eine Vene gespritzt. Bei der FDG-PET/CT handelt es sich dabei um FDG. Das ist ein radioaktiv markierter Einfachzucker (Fluordesoxyglukose). Er verteilt sich im Körper und reichert sich besonders in Gewebe mit erhöhter Stoffwechselaktivität an, also zum Beispiel in Krebsgewebe. Während dieser Zeit muss der Patient möglichst ruhig liegen bleiben. Nach etwa 45 (bis 90) Minuten erfolgt der PET/CT-Scan, um die Verteilung von FDG im Körper bildlich darzustellen:

Die PET-Kamera kann sehr gut die unterschiedliche Stoffwechselaktivität in den verschiedenen Geweben abbilden. Besonders aktive Bereiche (wie Krebszellen in Lymphknoten oder Metastasen) “leuchten” regelrecht auf dem PET-Bild. Knochen, Organe und andere Strukturen des Körper kann die PET aber nicht so gut darstellen. Das übernimmt die fast gleichzeitig durchgeführte Computertomografie (CT) – PET-Kamera und CT sind in einem Gerät kombiniert. Sie erlaubt eine sehr genaue Darstellung der verschiedenen anatomischen Strukturen. In Kombination mit der genauen Abbildung der Stoffwechselaktivität lassen sich so Krebsherde präzise lokalisieren.

Mittels FDG-PET/CT kann man Metastasen von Lungenkrebs in Lymphknoten und auch weiter entfernten Organen und Geweben sehr exakt darstellen. Um sicher zu gehen, kann der Arzt eine Gewebeprobe der verdächtigen Bereiche entnehmen und auf Krebszellen untersuchen (Biopsie).

Suche nach Metastasen (M-Status)

Das Streuen von Krebszellen in andere Organe ist ein großes Problem beim Bronchialkarzinom. Metastasen bilden sich besonders oft in Leber und Gehirn sowie in den Knochen und Nebennieren. Prinzipiell kann aber jede Körperstruktur von den Krebszellen befallen werden. Lungenkrebs, der bereits gestreut hat, gilt als nicht mehr heilbar.

Mit der oben beschriebenen Spezialuntersuchung FDG-PET/CT können Metastasen überall im Körper nachgewiesen werden. Um mögliche Absiedlungen im Gehirn ausfindig zu machen, wird zudem der Schädel mittels Magnetresonanztomografie (MRT) untersucht.

Bei manchen Patienten ist eine FDG-PET/CT nicht möglich. Die Alternative ist dann eine Computertomografie oder Ultraschall-Untersuchung des Rumpfes und zusätzlich eine sogenannte Skelettszintigrafie (Knochenszintigrafie). Auch Ganzkörper-MRT-Aufnahmen sind möglich.

Gegebenenfalls kommen beim Staging auch andere Untersuchungsmethoden zum Einsatz, etwa eine endoskopische Untersuchung der Pleurahöhle (Thorakoskopie).

Blutuntersuchungen

Es gibt keine Blutwerte, mit deren Hilfe sich Lungenkrebs sicher diagnostizieren lässt. Allerdings kann man sogenannte Tumormarker im Blut bestimmen. Das sind Substanzen, deren Blutspiegel bei einer Kresberkrankung erhöht sein kann. Denn die Tumormarker werden entweder von den Krebszellen selbst oder aber vom Körper als Reaktion auf den Krebs verstärkt produziert. Bei Lungenkrebs können zum Beispiel die Tumormarker neuronenspezifische Enolase (NSE) und CYFRA 21-1 erhöht sein.

Die Messung von Tumormarkern spielt bei der Diagnose von Lungenkrebs aber nur eine untergeordnete Rolle und wird hier nicht routinemäßig empfohlen. Die Messwerte allein sind nämlich nicht aussagekräftig – Tumormaker sind zum einen nicht bei allen Patienten nachweisbar und zum anderen manchmal auch im Blut von Gesunden zu finden.

Eher relevant sind Tumormarker bei der Beurteilugn des Krankheitsverlaufs: Die Konzentration von Tumormarkern im Blut kann dem Art Hinweise geben, wie schnell der Tumor wächst beziehungsweise ob nach einer Behandlung erneut Krebszellen auftauchen.

Untersuchung des Auswurfs

Der Auswurf (Sputum), den ein Patient aus der Lunge hochhustet, kann auf das Vorhandensein von Krebszellen untersucht werden. Diese Methode wird vor allem dann angewendet, wenn die Entnahme einer Gewebeprobe nicht möglich sind (etwa weil der Gesundheitszustand des Patienten zu schlecht ist).

Ist der Auswurf unauffällig, heißt das aber nicht unbedingt, dass kein Lungenkrebs vorliegt. Die Untersuchung des Auswurfs dient eher dazu, einen bereits vorhandenen Verdacht zu bestätigen.

Untersuchung von Lungenwasser

Bei Lungenkrebs-Patienten bildet sich oft “Lungenwasser”. Das heißt: Es sammelt sich vermehrt Flüssigkeit zwischen Lungenfell und Rippenfell. Ein solcher Pleuraerguss kann aber auch andere Ursachen haben. Zur Abklärung wird der Arzt über eine feine Hohlnadel eine Probe des Ergusses entnehmen (Pleurapunktion) und mikroskopisch untersuchen. So kann er feststellen, wodurch der Erguss entstanden ist.  

Gibt es Vorsorgeuntersuchungen bei Lungenkrebs?

Allgemeine Früherkennungsuntersuchungen, wie man sie zum Beispiel bei Brustkrebs, Darmkrebs oder Hautkrebs anwendet, sind bei Lungenkrebs schwierig. Man könnte zwar regelmäßig zum Beispiel Röntgen-Aufnahmen des Brustkorbs machen oder den Auswurf auf Krebszellen untersuchen. Solche Vorsorgeuntersuchungen sind aber entweder zu ungenau oder aber zu empfindlich (könnten also einen unbegründeten Krebsverdacht ergeben). Außerdem bedeuten regelmäßige Röntgen- oder auch CT-Untersuchungen eine Strahlenbelastung für den Betroffenen.

Menschen, die ein hohes Risiko für Lungenkrebs haben, könnten allerdings von Vorsorgeuntersuchungen profitieren – also zum Beispiel Raucher und Menschen, die beruflich mit krebsauslösenden Stoffen Kontakt haben. Es wurden zum Beispiel Studien durchgeführt, bei denen Risikopatienten regelmäßig mittels Computertomografie (CT) mit niedriger Strahlendosis (Low-Dose-CT) untersucht wurden. Auf diese Weise konnte etwa bei starken Rauchern Bronchialkrebs früher entdeckt werden. Dies muss aber noch genauer untersucht werden.

Nichtsdestotrotz empfehlen die aktuellen Leitlinien bereits jetzt eine jährliche Lungenkrebs-Früherkennung mit Low-Dose-CT für bestimmte Risikogruppen (z.B. starken Rauchern ab 55 Jahren). Diese Früherkennung gehört aber (noch) nicht zum gesetzlichen Leistungskatalog der Krankenversicherung, muss also aus eigener Tasche bezahlt werden.

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