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Oralkrebs: Neuer Labortest soll Diagnose erleichtern

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Eine von US-amerikanischen Forschenden entwickelte Testmethode soll eine frühe und genaue Diagnose von Oralkrebs und präkanzeröse Läsionen in der Mundhöhle vereinfachen und verbessern.

Die Biopsie Läsionen in der Mundhöhle ist unangenehm für die Betroffenen, es kann zu Komplikationen kommen und die Methode eignet sich nicht zum Monitoring bestimmter Läsionen. Ein von Forschenden der Case Western Reserve University School of Dental Medicine, Cleveland (USA), entwickelter Test soll Abhilfe schaffen. Er soll es ermöglichen Oralkrebs zu diagnostizieren, präkanzeröse Läsionen zu beobachten und zu entscheiden, wann eine Biopsie nötig ist.

Der Test basiert auf einem Bewertungssystem, das mit Konzentrationen zweier Proteine in Zellen aus verdächtigen Läsionen der Mundhöhle verknüpft ist. Die Proben für die Studie stammen von Patienten der Zahn- beziehungsweise der Hals-Nasen-Ohrenklinik der Universitätsklinik der Case Western Reserve University.

Eines der Proteine – humanes Beta-Defensin 3 (hBD-3) – wird bei Oralkrebs im Frühstadium stark exprimiert, während das zweite (hBD-2) gering oder unverändert ist. Das Verhältnis von hBD-3 zu hBD-2 an der Läsionsstelle –verglichen mit dem Verhältnis der beiden Proteine an der gegenüberliegenden, normalen Stelle – ergibt einen Wert, den Beta-Defensin-Index (BDI).

Übersteigt der BDI einen vorbestimmten Schwellenwert, deutet das auf Krebs hin. Die Bestimmung der Proteinlevel und des BDI kann routinemäßig in einem Labor durchgeführt werden. Der BDI wurde unabhängig evaluiert.

„Als wir hBD-3 zum ersten Mal entdeckten, sahen wir es als ‚guten Kerl‘, der an der Wundheilung und der Abtötung von Mikroben beteiligt ist“, erläuterte Aaron Weinberg, Vorsitzender der Abteilung für biologische Wissenschaften an der Case Western Reserve School of Dental Medicine und leitender Forscher der Studie. „Als wir feststellten, dass es auf die gleiche Weise reguliert wird, wie bestimmte Zellen unkontrolliert wachsen, begannen wir, hBD-3 im Zusammenhang mit Mundkrebs zu untersuchen.“

Überraschenderweise erwies sich das Protein als weniger gutartig als angenommen: „Wir stellten fest, dass es nicht nur das Tumorwachstum fördert, sondern im Frühstadium der Erkrankung überexprimiert wird – bei hBD-2 hingegen änderte sich nichts“, erklärte Weinberg weiter. Dieser Unterschied bei den Expressionslevel der beiden Proteine, verglichen mit der Gegenseite beim selben Patienten, hat das Team um Weinberg dazu angeregt zu untersuchen, ob sich der BDI zu Unterscheidung zwischen Krebs und gutartigen Läsionen eignet.

Weinberg zufolge kann der inzwischen patentierte, laborbasierte Ansatz der Studie die Zahl der Biopsien in den Kliniken der Primärversorgung um 95 Prozent reduzieren, weil sich bestimmen lässt welche Patienten tatsächlich eine Biopsie benötigen. Der Test könne auch in Entwicklungsländern eingesetzt werden, in denen Oralkrebs weit verbreitet ist und Pathologiedienste fragwürdig sind oder fehlen. Die in der Studie gewonnenen Daten haben zur Entwicklung eines Point-of-Care-Analysegeräts geführt, mit dem sich das Protein-Verhältnis bestimmen lässt und das innerhalb einer halben Stunde ein Ergebnis liefert.

Gosh SK et al. Beta-defensin index: A functional biomarker for oral cancer detection. Cell Rep Med 2024 Mar 19;5(3):101447.

Case Western Reserve University, 04.03.2024

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