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Positive Daten für Erdafitinib bei metastasiertem Urothelkarzinom mit FGFR-Veränderungen

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Eine aktuelle Studie zeigt Vorteile einer Therapie mit Erdafintib gegenüber der Standard-Chemotherapie bei bestimmten Patienten mit metastasiertem Urothelkarzinom. Die Ergebnisse wurden auf dem Kongress der European Society of Medical Oncology (ESMO) vom 20.-24.10.2023 in Madrid (Spanien) präsentiert und zeitgleich online publiziert.

Eine zielgerichtete Behandlung mit Erdafitinib, einem Inhibitor des Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptors (FGFR), verbesserte das Ansprechen und das Gesamtüberleben im Vergleich zur Standardchemotherapie bei Patienten mit metastasiertem Urothelkarzinom mit FGFR-Alterationen. Die Phase-III-Studie THOR wurde unter der Leitung  des MD Anderson Cancer Center der University of Texas durchgeführt.

„Das metastasierte Urothelkarzinom stellt uns weiterhin vor Herausforderungen, da es keine Heilung gibt, was die Notwendigkeit innovativer Behandlungsansätze unterstreicht“, sagte Dr. Arlene Siefker-Radtke, Professorin für urogenitale Onkologie und leitende Prüfärztin der Studie. „Diese laufende Studie liefert überzeugende Evidenz dafür, dass Erdafitinib möglicherweise als wertvolle zielgerichtete Behandlungsoption für Personen mit FGFR-Alterationen dienen könnte.“

Genetische Veränderungen im FGFR liegen bei etwa 20 Prozent der Patienten mit metastasiertem Blasenkarzinom und bei bis zu 35 Prozent der Patienten mit anderen Urothelkarzinomen, einschließlich Nierenbecken- und Harnleiterkarzinomen, vor. Im Jahr 2019 wurde Erdafitinib von der US-amerikanischen Food and Drug Administration für fortgeschrittene Urothelkarzinome mit FGFR-Alteration zugelassen, basierend auf den Ergebnissen einer von Siefker-Radtke geleiteten Phase-II-Studie. Es war die erste zugelassene FGFR-gerichtete Therapie und ist die einzige zugelassene FGFR-gerichtete Option für fortgeschrittene Urothelkarzinome.

Die laufende randomisierte THOR-Studie, die an 121 Standorten in 23 Ländern durchgeführt wurde, evaluierte die Wirksamkeit und Sicherheit von Erdafitinib bei Patienten mit metastasiertem Urothelkarzinom und ausgewählten Veränderungen des FGFR-Gens. Die Patienten wurden auf das Vorhandensein von FGFR-Alterationen hin untersucht und auf der Grundlage einer vorherigen Behandlung mit platinhaltiger Chemotherapie oder Immuncheckpoint-Inhibitoren zwei Kohorten zugeordnet.

Verbessertes Gesamtüberleben mit Erdafitinib nach vorheriger Immuntherapie

In der ersten Kohorte der Studie (ESMO-Abstract 2362MO), deren Ergebnisse am 21.10.2023 online im “New England Journal of Medicine” erschienen sind, wurden 266 Patienten, die zuvor mit Immuncheckpoint-Inhibitoren behandelt worden waren, randomisiert und erhielten entweder Erdafitinib oder Chemotherapie. Das mediane Gesamtüberleben (OS) betrug 12,1 bzw. 7,8 Monate, was einem um 36 Prozent geringeren Sterberisiko für die mit Erdafitinib behandelten Patienten entsprach. Der OS-Vorteil wurde in allen Subgruppen beobachtet, einschließlich Alter, Art der FGFR-Alteration, Anzahl früherer Behandlungslinien, viszeraler Metastasierung, Lage des Primärtumors und Art der Chemotherapie.

Darüber hinaus erreichte Erdafitinib ein medianes progressionsfreies Überleben von sechs Monaten vs. drei Monaten mit der Chemotherapie. Fast die Hälfte (46%) der mit Erdafitinib behandelten Patienten zeigten ein objektives Ansprechen, hingegen nur zwölf Prozent im Chemotherapie-Arm. Die Daten dieser Kohorte wurden erstmals auf der Jahrestagung 2023 der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vorgestellt.

Erdafitinib im Vergleich zu Pembrolizumab bei Immuntherapie-naiven Patienten 

In der zweiten Kohorte (RSMO-Abstract 2359O), deren Ergebnisse am 20.10.2023 online in den “Annals of Oncology” erschienen sind, wurden 351 Patienten, die zuvor keine Immuntherapie erhalten hatten, randomisiert und erhielten entweder Erdafitinib oder Pembrolizumab. Es gab keinen statistisch signifikanten Unterschied im Gesamtüberleben zwischen den Behandlungsarmen, da Erdafitinib im Vergleich zur Immuntherapie bei Patienten, die zuvor Pembrolizumab erhalten hatten, ein ähnliches Überleben aufwies.

Erdafitinib erzielte ein medianes progressionsfreies Überleben von 4,4 Monaten im Vergleich zu 2,7 Monaten für Pembrolizumab. Darüber hinaus zeigten 40 Prozent der mit Erdafitinib behandelten Patienten ein objektives Ansprechen, hingegen nur 21,6 Prozent im Pembrolizumab-Arm. Allerdings fiel die Ansprechdauer bei Erdafitinib (4,3 Monate) kürzer aus als bei Pembrolizumab (24,4 Monate).

„Die Daten dieser neuen Kohorte liefern erste Evidenz darauf, dass die Reihenfolge der Behandlungen bei einem Urothelkarzinom mit FGFR3-Alteration wichtige Auswirkungen haben könnte“, sagte Siefker-Radtke. „Obwohl die meisten primären FGFR-alterierten Urotheltumoren immunologisch kalt sind, ist es möglich, dass metastatische Tumoren nicht die gleichen Merkmale aufweisen. Vielleicht könnten diese Patienten von der Kombination von Erdafitinib mit einem Immuncheckpoint-Inhibitor profitieren.“

Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse waren in beiden Kohorten beherrschbar und entsprachen dem bekannten Sicherheitsprofil von Erdafitinib. Der Einfluss von Erdafitinib auf das OS von Patienten mit metastasiertem Urothelkarzinom und FGFR-Alterationen unterstreicht die Bedeutung der Durchführung molekularer Tests zur Identifizierung von FGFR-Alterationen bei Personen mit metastasiertem Urothelkarzinom.

Weitere Arbeiten sind erforderlich, um die Auswirkungen der Kombination und Sequenzierung von Erdafitinib mit einem Checkpoint-Inhibitor zu verstehen. Möglicherweise spiele Erdafitinib aufgrund der höheren Ansprechrate eine Rolle bei Patienten mit viszeraler Krise, bei denen ein schnelles Ansprechen und eine schnelle Verbesserung der Symptome angezeigt ist, vermuten die Forscher.

Die klinische Studie wurde von Janssen Research & Development, LLC unterstützt. Siefker-Radtke ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von Janssen. 

(sf/ms)

ESMO-Abstract 2362MOESMO-Abstract 2359O

MD Anderson Cancer Center, 22.10.2023

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