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Eileiter- und Eierstockentzündung: Adnexitis – _

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Wie werden eine Eileiterentzündung & Eierstockentzündung behandelt?

Ärzte behandeln Eileiter- und Eierstockentzündung in erster Linie konservativ: Das bedeutet mit Medikamenten und physikalischen Behandlungsmaßnahmen wie Kälteanwendung.

Körperliche Schonung oder Bettruhe in der akuten Phase sind ebenfalls ratsam. Außerdem ist es wichtig, ausreichend zu trinken (außer es bestehen medizinische Gründe für eine Trinkmengen-Begrenzung wie etwa eine Herzschwäche).

Eine Operation ist bei Adnexitis nur in bestimmten Fällen nötig, etwa bei:

  • Symptomen eines akuten Abdomens
  • Weiteren Komplikationen wie Abszess oder Bauchfellentzündung
  • Keiner Besserung durch die konservative bzw. medikamentöse Therapie
  • Gleichzeitiger Schwangerschaft
  • Einem schweren Krankheitsverlauf

Bei einer Operation ist auf jeden Fall ein Krankenhausaufenthalt notwendig. Auch für die konservative Behandlung der Eileiterentzündung und Eierstockentzündung weisen Ärzte in vielen Fällen betroffene Frauen zur stationären Behandlung ein.

Medikamente

Für die Behandlung der akuten Eileiterentzündung und Eierstockentzündung setzen Ärzte Antibiotika ein (da fast immer Bakterien der Auslöser sind):

  • Meist verschreibt der Arzt sofort nach der Diagnose ein oder mehrere Antibiotika, die allgemein gegen die häufigsten Adnexitis-Erreger wirksam sind (Breitband-Antibiotika).
  • Sobald der genaue Erregertyp durch einen Abstrich bekannt ist, passt der Arzt die Antibiotika-Therapie an.

Oft erhalten Betroffene die Antibiotika bei einer akuten Eileiter- und Eierstockentzündung als Infusion, weshalb die Behandlung oft im Krankenhaus erfolgt. Bei leichteren Verläufen sprechen Betroffene aber auch gut auf eine Behandlung in Tablettenform an. Manchmal erhalten die Frauen zusätzlich zu Therapie-Beginn eine Spritze mit Antibiotika in den Muskel injiziert.

Wichtig zu wissen ist, dass Ärzte die Antibiotika in den meisten Fällen für mindestens zwei Wochen verschreiben. Viele Betroffene sind entsprechend lange auch krank.

Sowohl bei Infektionen mit Gonorrhoe oder Chlamydien als Ursache der Salpingitis beziehungsweise Adnexitis empfehlen Ärzte die entsprechende Behandlung der Sexualpartner (der letzten 60 Tage). Die betroffene Frau sollte bis zum Therapie-Ende keinen ungeschützten Verkehr haben.

Zusätzlich bekommen Erkrankte Medikamente verschrieben, welche die Symptome lindern. Hier kommen entzündungs- und schmerzhemmende Medikamente meist aus der Gruppe der NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) wie Diclofenac zum Einsatz.

Stark entzündungshemmend wirkt auch “Kortison” (umgangssprachliche Bezeichnung für Kortikosteroide wie Prednisolon). Dessen Einsatz bei Adnexitis ist aber umstritten.

Bei chronischer Adnexitis setzen Ärzte eine Antibiotika-Therapie an, wenn die Betroffene akute Entzündungszeichen zeigt.

Physikalische Therapie

Bei akuter Eileiterentzündung und Eierstockentzündung empfehlen Ärzte mitunter eine Kältebehandlung. Ein Eisbeutel auf dem Unterbauch lindert in vielen Fällen die Schmerzen und verhindert eine Ausbreitung der Entzündung. Dadurch lässt sich nämlich die entzündungsbedingte Steigerung der Durchblutung etwas stoppen.

Sobald die akute Krankheitsphase abgeklungen ist, raten Ärzte zur Wärmebehandlung: Feucht-warme Umschläge auf dem Unterbauch regen nun die Durchblutung an. Dies unterstützt in einigen Fällen den Abbau von entzündlich verändertem Gewebe und beugt Vernarbungen vor.

Auch andere Methoden der Wärmebehandlung dienen diesem Zweck, zum Beispiel warme Sitzbäder, Fango-Packungen oder eine hochfrequente Wärmebestrahlung (Kurzwellendiathermie).

Die Umstellung von der Kälte- auf die Wärmebehandlung darf nicht zu früh erfolgen, sonst droht ein Rückfall. Deshalb prüft der Arzt anhand der Körpertemperatur und der Blutsenkungsgeschwindigkeit, ob die akuten entzündlichen Prozesse abgeklungen sind.

Auch bei chronischer Adnexitis sind Wärmeanwendungen zu empfehlen: Mit feucht-warmen Umschlägen, Moorpackungen oder Wärmebestrahlung lässt sich die Durchblutung im Unterbauch steigern. Das lindert mitunter die anhaltenden Schmerzen und löst Verklebungen. Unter Umständen ist ein Kuraufenthalt (mit Fangopackungen, Moorbädern et cetera) sinnvoll.

Operation

Bei akuter Adnexitis ist eine Operation zum einen dann nötig, wenn eine andere Entzündung im Bauch über eine absteigende Infektion auf die Eileiter und Eierstöcke übergegriffen hat (etwa eine Blinddarmentzündung). Zum anderen, wenn die akute Adnexitis Komplikationen verursacht hat, die sich konservativ nicht behandeln lassen. Zwei Beispiele dafür sind unter anderem:

  • Bauchfellentzündung: Ist das gesamte Bauchfell mitentzündet, ist es notwendig, dass Ärzte die Bauchhöhle (Laparotomie) öffnen und sie spülen.
  • Tuboovarialabszess: Spricht ein Tuboovarialabszess nicht auf eine medikamentöse Behandlung an (Antibiotika, Entzündungshemmer), führen Ärzte in der Regel eine Operation durch.

Hat die Patientin noch einen Kinderwunsch, versuchen Ärzte nach Möglichkeit, die Verwachsungen operativ zu lösen (Adhäsiolyse) und die Eileiter wieder durchgängig zu machen (Tubenrekanalisierung). Das geschieht meist im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie).

Ist dagegen die Familienplanung schon abgeschlossen oder wirken die konservativen Maßnahmen nicht, empfiehlt der Arzt mitunter einen großen Eingriff, um so das Entzündungsgebiet (Herdsanierung) operativ zu bereinigen sowie die beteiligten Organe komplett zu entfernen. Das heißt, er entfernt den oder die betroffenen Eileiter. Gegebenenfalls ist es nötig, weitere Organe wie Eierstöcke oder Gebärmutter zu entfernen.

Öfter kommt dieser radikale Eingriff bei Frauen mit chronischer Adnexitis in Betracht, und zwar dann, wenn die konservative Behandlung nicht erfolgreich ist. Die Entfernung der Eileiter und eventuell der Eierstöcke sowie Gebärmutter (Hysterektomie) ist dann oft die einzige Möglichkeit, die chronische Entzündung vollständig zu beseitigen und die oft jahrelangen Schmerzen zu beenden.

Lassen Sie sich vor einer Entfernung der Eileiter und gegebenenfalls der Eierstöcke und Gebärmutter ausführlich vom Arzt über die Vorteile und Risiken des Eingriffs aufklären. Denn wenn etwa beide Eileiter und Eierstöcke entfernt werden, ist es erforderlich, danach dauerhaft Geschlechtshormone (Östrogene und Gestagene) einzunehmen.

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