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Hämorrhoiden: Symptome und Behandlung – _

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Wie können sie behandelt werden?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, krankhaft vergrößerte Hämorrhoiden behandeln zu lassen. Je nach Schweregrad des Hämorrhoidal-Leidens kommen verschiedene Therapie-Möglichkeiten in Betracht. Ärzte unterscheiden folgende Schweregrade des Hämorrhoidal-Leidens:

  • Hämorrhoiden Grad 1: Mildeste und häufigste Form von Hämorrhoiden, sind nicht tastbar und ausschließlich bei einer Analkanal-Spiegelung (Proktoskopie) sichtbar
  • Hämorrhoiden Grad 2: Wölben sich beim Pressen nach außen und ziehen sich danach von alleine wieder in den Analkanal zurück
  • Hämorrhoiden Grad 3: Treten auch beim Pressen aus dem After aus, bei diesen ist es erforderlich sie mit dem Finger zurückzuschieben
  • Hämorrhoiden Grad 4: Sind dauerhaft außen am After sichtbar, lassen sich nicht mehr in den Analkanal zurückschieben, oft ragt auch etwas Anal-Schleimhaut heraus (Anal-Prolaps)

Erster Ansprechpartner bei Hämorrhoiden ist Ihr Hausarzt. Er überweist Sie dann an die richtige Stelle. Denn welcher Arzt bei Hämorrhoiden letztlich der richtige Facharzt ist, hängt von der Art der Behandlung ab. Mögliche spezialisierte Fachärzte sind unter anderen: Proktologen, Chirurgen oder Gastroenterologen.

Mehr zum Thema, zu welchem Arzt man mit Hämorrhoiden geht, erfahren Sie im Beitrag Hämorrhoiden – welcher Arzt?

Hämorrhoiden-Stadien
Hämorrhoiden Stadien

Basistherapie bei Hämorrhoiden

Grundlage jeder Hämorrhoiden-Behandlung sind eine gesunde Ernährungsweise und ein geregelter Stuhlgang. Beides hilft auch, Hämorrhoiden vorzubeugen.

Maßnahmen der Basistherapie bei Hämorrhoiden sind:

  • Essen Sie regelmäßig Lebensmittel mit vielen Ballaststoffen. Das beugt Verstopfung vor. Viele Ballaststoffe stecken etwa in Vollkornbrot, Müsli, Weizenkleien, Flohsamenschalen, Sesam, Haferflocken, Hülsenfrüchten, Gemüse und frischem Obst (mit Schale).
  • Trinken Sie mindestens eineinhalb Liter Flüssigkeit pro Tag. Diese lässt die aufgenommenen Ballaststoffe im Darm gut aufquellen. Empfehlenswert sind dabei vor allem Wasser und andere kalorienfreie Getränke wie ungesüßter Tee.
  • Versuchen Sie möglichst wenige Lebensmittel zu sich zu nehmen, die eine Verstopfung begünstigen. Dazu gehören zum Beispiel Weißbrot, Schokolade, weißer Reis und weiße Nudeln. Auch schwarzer Tee macht den Darm träge, wenn er lange gezogen hat.
  • Bewegen Sie sich ausreichend und regelmäßig. Bei Übergewicht ist es ratsam, das Gewicht zu reduzieren.
  • Nehmen Sie sich für den Stuhlgang Zeit, möglichst immer zur gleichen Tageszeit. So gewöhnen Sie Ihren Darm an einen geregelten Stuhlgang.
  • Pressen Sie beim Stuhlgang nicht zu stark.
  • Bevor Sie Abführmittel – auch natürliche oder pflanzliche Produkte – einsetzen, ist es empfehlenswert, mit Ihrem Arzt zu sprechen.

Daneben lassen sich bei Bedarf auch konservative Maßnahmen wie schmerzlindernde Salben anwenden. Im Fall von hartnäckigen Beschwerden oder einem schweren Hämorrhoidal-Leiden ist meist ein Eingriff oder eine richtige Operation notwendig.

Hämorrhoiden-Behandlung mit Medikamenten

Ärzte setzen Medikamente in der Hämorrhoiden-Behandlung ein, um die Beschwerden zu lindern. Sie sind meist bei Hämorrhoiden jedes Schweregrades hilfreich. Es stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung. Einige hemmen Entzündungen, andere wirken örtlich betäubend und manche haben beide Eigenschaften.

Entzündungshemmende Medikamente

Mit Wundsalben oder Zinkpaste lassen sich schmerzhafte Hämorrhoiden behandeln. Auch pflanzliche Salben oder Zäpfchen sind erhältlich, zum Beispiel Präparate auf der Basis von Hamamelis virginiana (Virginische Zaubernuss) oder von Aloe vera. Die Präparate helfen auch gegen Hämorrhoidal-Beschwerden wie Hautreizung und Juckreiz und wirken abschwellend.

Darüber hinaus verschreibt Ihr Arzt Ihnen in manchen Fällen kortisonhaltige Salben. Sie enthalten zum Beispiel Prednisolon oder Hydrocortison-Acetat. Diese Wirkstoffe hemmen das Immunsystem, was der Entzündung am After entgegenwirkt.

Verwenden Sie kortisonhaltige Salben nur so lange, wie Ihr Arzt es empfohlen hat. Wenden Sie sie länger an, besteht das Risiko. dass sich eine Haut-Atrophie entwickelt. Das heißt, die Haut wird dünner und dadurch verletzlicher. Außerdem begünstigen Kortison-Salben Pilz-Infektionen im Darm.

Hamamelis bei Hämorrhoiden
Hamamelis bei Hämorrhoiden
Präparate mit Hamamelis können die Beschwerden bei Hämorrhoiden lindern.

Lokale Betäubungsmittel

Gegen Juckreiz und Schmerzen helfen auch Lokal-Anästhetika. Diese betäuben die betroffene Stelle, sodass die Patienten keine Schmerzen mehr verspüren. Beispiele für Lokal-Anästhetika sind Benzocain, Cinchocain und Lidocain.

So wie Kortison-Salben verschreiben Ärzte Lokal-Anästhetika auch nur für eine kurzzeitige Anwendung. Der Grund: Sie rufen manchmal Allergien hervor. Wenn Sie bereits früher auf Lokal-Anästhetika allergisch reagiert haben, ist es wichtig, dass Sie Ihren Arzt vor der Hämorrhoiden-Behandlung darüber informieren.

Wie werden die Medikamente angewendet?

Die Salben wenden Sie mithilfe eines Applikators direkt im After an. Alternativ lässt sich eine Kompresse mit der Salbe bestreichen, um sie dann als Einlage zu verwenden.

Einige Wirkstoffe bieten Hersteller auch als Anal-Tampons an. Das sind Zäpfchen, die mit einem Mullstreifen versehen sind. Sie bleiben im Anal-Kanal und geben dort ihren Wirkstoff ab. Herkömmliche Zäpfchen dagegen setzen ihren Wirkstoff in oberen Darm-Abschnitten frei.

Vorsicht mit Abführmitteln! Der Stuhlgang ist bei einem Hämorrhoidal-Leiden mitunter sehr schmerzhaft und führt teilweise zu Blutungen am After. Verwenden Sie trotzdem Abführmittel nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt. Einige Präparate helfen nur kurzfristig gegen eine Verstopfung und machen bei längerem Gebrauch den Darm träge. Dadurch erzeugen sie eine erneute Verstopfung.

Hämorrhoiden veröden, vereisen oder abschnüren

Leichte Hämorrhoiden (vor allem Grad eins bis zwei) verödet der Arzt oft. Dazu spritzt er eine verödende Substanz im Bereich einer Hämorrhoide, zum Beispiel Zink-Chlorid. Das blockiert den Blutfluss in die Hämorrhoide, das Gewebe schrumpft und verfestigt sich. Ärzte bezeichnen diese Methode als Sklerosierungstherapie. In der Regel ist die Sklerosierung oder “Verödung” schmerzlos. Um alle vergrößerten Hämorrhoiden zu behandeln, sind aber meist mehrere Eingriffe notwendig.

Auch durch Infrarotlicht lassen sich Hämorrhoiden veröden. Diese sogenannte Infrarot-Koagulation gilt aber als wenig erfolgreich.

Eine andere Möglichkeit ist das Vereisen der Hämorrhoiden mit Lachgas oder flüssigem Stickstoff. Mediziner sprechen hier von Kryohämorrhoidektomie. Ähnlich wie bei der Infrarot-Koagulation sind die Erfolgsaussichten aber nicht sehr hoch.

Bessere Erfolgschancen bietet das “Abbinden” der Hämorrhoiden. Die Gummiband-Ligatur oder Hämorrhoiden-Ligatur führen Ärzte besonders bei Hämorrhoiden zweiten Grades, teils aber auch bei Hämorrhoiden ersten und dritten Grades durch.

Bei der Gummiband-Ligatur saugen sie einzelne Hämorrhoiden an und schnüren sie mit Gummibändern ab. Im Allgemeinen erfolgt dies schmerzfrei, da die Ärzte vorab lokale Betäubungsmittel spritzen. Durch die unterbrochene Blutzufuhr stirbt das Gewebe ab. Die Hämorrhoide fällt nach ein bis zwei Wochen ab. In manchen Fällen kommt es zu einer Blutung.

Hämorrhoiden operieren

Letzte Option der Hämorrhoiden-Behandlung ist die klassische Hämorrhoiden-Operation. Dabei schneidet der Arzt die Hämorrhoiden vollständig heraus. Diese Hämorrhoidektomie ist angezeigt, wenn sich die Beschwerden mit anderen Behandlungsmethoden (wie Sklerosierung) nicht lindern lassen. Bei Hämorrhoiden dritten und vierten Grades erfolgt oft eine Operation.

Für die Hämorrhoiden-OP gibt es verschiedene Techniken. Es ist möglich, das Hämorrhoidengewebe mithilfe einer Schere, eines Skalpells oder Lasers zu entfernen. Bei manchen Verfahren vernähen Ärzte die Operationswunde im Enddarm ganz oder teilweise, bei anderen bleibt sie offen.

Moderne OP-Verfahren der Hämorrhoiden-Behandlung

Es gibt inzwischen auch einige moderne Verfahren, mit denen sich Hämorrhoiden entfernen lassen. Sie gelten als schonender als eine klassische Hämorrhoidektomie. Ein Beispiel ist die Stapler-Operation nach Longo.

Sie eignet sich bei Hämorrhoiden dritten Grades. Beim Eingriff stanzt der Arzt mit einem speziellen Klammernaht-Gerät (Stapler) ein Streifen der Anal-Schleimhaut oberhalb der Hämorrhoiden heraus. Dann “zieht” er die vorgefallenen Hämorrhoiden zurück in den Analkanal und heftet die Wundränder mit Klammern aneinander.

Die Methode gilt als weniger schmerzhaft als eine operative Entfernung der Hämorrhoiden. Die Patienten brauchen hinterher meist weniger Schmerzmittel und verlassen in vielen Fällen das Krankenhaus früher. Es gibt aber auch Nachteile, darunter das erhöhte Rückfall-Risiko: Nach einer Operation nach Longo bilden sich schneller und häufiger neue Hämorrhoiden als nach einer Hämorrhoidektomie.

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