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MFT: Mehr Studienplätze in der Medizin keine Lösung für künftige Herausforderungen des Gesundheitssystems

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Der Medizinische Fakultätentag (MFT) steht Forderungen nach einer Erhöhung der Studienplatzzahlen im Fach Medizin zur Bekämpfung des Ärztemangels in Deutschland kritisch gegenüber. Wichtiger sei eine Reform des Medizinstudiums, das an Veränderungen angepasst werden müsse, um seine hohe Qualität zu bewahren.

„Die derzeitige Diskussion um eine deutliche Erhöhung der Studienplatzzahlen in der Medizin lenkt von den eigentlichen Herausforderungen ab, vor denen das Gesundheitssystem der Zukunft steht. Im internationalen Vergleich hat Deutschland weder zu wenige Ärzt:innen noch zu wenige Studienplätze. Wir müssen allerdings noch besser darin werden, unsere vielen und gut qualifizierten Mediziner:innen dort einzusetzen, wo wir sie als Gesellschaft wirklich brauchen und wofür sie eigentlich ausgebildet wurden – nämlich in der Versorgung von Patient:innen“, so Prof. Matthias Frosch, Präsident des MFT.

Der MFT hält die von Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach und verschiedenen Interessenverbänden geforderte zusätzliche Aufstockung der Medizinstudierenden derzeit für nicht erforderlich. Um die Gesundheitsversorgung in Deutschland auf hohem Niveau aufrecht zu erhalten, sei eine Reformierung des Medizinstudiums wichtiger. So müssten künftige Ärzt:innen auf eine alternde Gesellschaft, eine digitalisierte und vernetzte Medizin und die Arbeit in multiprofessionellen Teams vorbereitet werden, so der Dachverband der Medizinischen Ausbildungs – und Forschungsstätten
Deutschlands..

„Wir müssen auf Qualität statt Quantität setzen“, so Frosch. „Allein die anstehende Reform des Medizinstudiums bedeutet erheblichen zusätzlichen personellen und finanziellen Aufwand. Parallel dazu noch ein deutliches Mehr an Medizinstudierenden auszubilden, ist vollkommen unrealistisch. Ist eine ausreichende Finanzierung nicht gegeben, würde das Medizinstudium in Deutschland bei einer unkoordinierten Steigerung der Studierendenzahlen massive Qualitätseinbußen erleiden.“

Wichtig ist laut MFT vielmehr, die bestehenden Kapazitäten des Gesundheitssystems effizienter zu nutzen. Aktuell seien Ärzt:innen in Deutschland fachlich und geografisch ungleich verteilt. Unter-, Über- und Fehlversorgungen sollte durch eine gezielte Steuerung der Ressourcen entgegengewirkt werden, so der Dachverband. Die von der Regierungskommission vorgeschlagene Reform der Krankhausfinanzierung sei dazu ein wichtiger Schritt, der konsequent und handwerklich gut gemacht umgesetzt werden müsse.

Derzeit beginnen dem MFT zufolge in Deutschland jährlich knapp 12.000 Studierende ein Studium der Humanmedizin an einer staatlich anerkannten medizinischen Fakultät. Laut Statistischem Bundesamt kostet ein Studienplatz im Durchschnitt 240.000 Euro (Stand 2019). „Aktuell sind im Fachbereich Medizin an deutschen Hochschulen in allen Fachsemestern zusammen insgesamt über 105.000 Studierende eingeschrieben. So viele Medizinstudierende gab es in Deutschland bislang noch nie”, betont Dachverband der Medizinischen Ausbildungs – und Forschungsstätten Deutschlands. Eine Aufstockung
um 5000 neue Studienplätze jährlich würde einem Plus von 40 Prozent entsprechen. Seit 2005 sei die Zahl
der Anwärter:innen auf den Arztberuf bereits um 30 Prozent gestiegen.

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