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Studie: Inzidenz und Schweregrad von Long-COVID in der Omikron-Welle und von postviralem Syndrom nach Influenza unterscheiden sich nicht

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Die Ergebnisse einer neuen Studie lassen die Schlussfolgerung zu, dass die Inzidenz und der Schweregrad von Long-COVID nicht höher ist als beim postviralen Syndrom nach einer saisonalen Influenza.

Ein im australischen Bundesstaat Queensland während der Omikron-Welle der COVID-19-Pandemie im Jahr 2022 durchgeführter Vergleich mit der Influenza deutet darauf hin, dass die Belastung der Gesundheitssysteme durch Long-COVID möglicherweise nicht auf den Schweregrad der Symptome, sondern auf die hohe Zahl von Erkrankungen zurückzuführen sind. Ergebnisse der Untersuchung wurden Mitte April in Kopenhagen (Dänemark) beim European Congress of Clinical Microbiology & Infectious Diseases vorgestellt.

Es wird angenommen, dass zwischen fünf und zehn Prozent der COVID-19-Fälle in Australien zu Long-COVID führen. Entsprechende Patienten sind davon in unterschiedlicher Art und Weise betroffen: Dyspnoe, Husten, Palpitationen, Kopfschmerzen und Fatigue gehören zu den häufigsten Symptomen.

Um mehr über die möglichen Auswirkungen von Long-COVID auf die Bevölkerung des australischen Bundesstaates Queensland zu erfahren, befragten die Wissenschaftler zwischen dem 12. und 25. Juni 2022 Erwachsene (Alter ≥18 Jahre) mit bestätigter (PCR) SARS-CoV-2 beziehungsweise Influenza-Infektion.  Laborberichte für COVID-19 und Influenza werden im System für meldepflichtige Erkrankungen (NoCS) des Gesundheitsministeriums von Queensland erfasst, sodass sich die Studie als Zählung aller Personen in Queensland darstellt, die in diesem Zeitraum positiv auf COVID oder Influenza getestet wurden. Zu diesem Zeitpunkt waren mehr als 90 Prozent der Bevölkerung des australischen Bundesstaates gegen COVID-19 geimpft worden, bevor 2022 in der Bevölkerung erstmals eine weit verbreitete Übertragung der Omikron-Variante beobachtet wurde.

Während gleichzeitiger Wellen von Omikron- und Influenza-Infektionen, die Mitte 2022 auftraten, wurden Erwachsene mit einer der beiden Infektionen zwölf Wochen lange beobachtet: 2195 Erwachsene mit COVID-19-Diagnose und 951 mit Influenza. Mithilfe eines Fragebogens holten die Wissenschaftler Informationen zu anhaltenden Symptomen und funktionellen Beeinträchtigungen ein.

Von den Personen mit Omikron-Diagnose berichtete rund ein Fünftel (21%; n=469) auch noch nach zwölf Wochen über anhaltende Symptome und vier Prozent (n=90) über mittelschwere bis schwere funktionelle Einschränkungen im Alltag.

Ähnlich fielen die Verhältnisse bei Influenza aus: Etwa ein Fünftel (23%; n=214) der Erwachsenen, bei denen Influenza diagnostiziert wurde, klagten über anhaltende Symptome und vier Prozent (n=42) über mittelschwere bis schwere funktionelle Einschränkungen.

Nach Einberechnung von Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit (Zugehörigkeit zu der Bevölkerungsgruppe der „First Nations“), Impfstatus und sozioökonomisches Profil (basierend auf der Postleitzahl des Wohnortes) ergab die Analyse keine Hinweise darauf, dass Erwachsene mit einer Omikron-Infektion mit höherer Wahrscheinlichkeit zwölf Wochen nach ihrer Diagnose noch an persistierenden Symptome oder mittelschweren bis schweren Funktionseinschränkungen litten als Erwachsene mit Influenza.

Interessanterweise deuten die Analysen darauf hin, dass jüngere Menschen und nicht-indigene Bevölkerungsgruppen wahrscheinlicher über mittelschwere bis schwere funktionelle Einschränkungen nach Influenza berichten als nach einer Infektion mit Omikron. „In unserer hochgradig durchgeimpften Bevölkerung scheinen die Auswirkungen von Long-COVID auf die öffentliche Gesundheit nicht auf eine besondere Eigenschaft von SARS-CoV-2 zurückzuführen zu sein“, erklärt Dr. John Gerrard, Chief Health Officer von Queensland. „Die Auswirkungen resultieren vielmehr aus der schieren Anzahl von Menschen, die sich in kurzer Zeit infiziert haben.“

Trotz der wichtigen Ergebnisse weist die Studie mehrere Einschränkungen auf: Unter anderem deshalb, weil es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, in der keine Kausalität bewiesen werden kann. Zudem lässt sich die Möglichkeit nicht ausschließen, dass andere nicht ermittelte Faktoren wie Grunderkrankungen und der Influenza-Impfstatus die Ergebnisse beeinflusst haben könnten. Die Forschenden stellen auch zunehmenden Evidenz dafür fest, dass das Risiko für Long-COVID während der Omikron-Welle im Vergleich zu früheren SARS-CoV-2-Varianten geringer war. Zudem könnte, weil die überwiegende Mehrheit der Menschen in Queensland geimpft war, als die Omikron-Variante auftauchte, der geringere Schweregrad von Long-COVID auf die Impfung und/oder die Omikron-Variante zurückzuführen sein.

European Congress of Clinical Microbiology & Infectious Diseases 2023

European Society of Clinical Microbiology and Infectious Disease, 16.04.2023

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