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Von Wirkungen auf das biochemische Versagen nicht auf einen Überlebensvorteil schließen

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Biochemisches Versagen (BF) ist kein Surrogat-Endpunkt für Gesamtüberleben (OS) bei rezidiviertem Prostatakrebs. Dies ergibt eine Analyse der Studie NRG/RTOG 9601.

Das metastasenfreie Überleben (MFS), aber nicht das ereignisfreie Überleben (EFS), gilt als validierter Surrogat-Endpunkt für das OS bei Männern, die wegen lokalisiertem Prostatakrebs behandelt wurden. Doch trifft das auch bei biochemisch rezidivierten Erkrankungen nach radikaler Prostatektomie zu? Unter Verwendung der Studie NRG/RTOG 9601 hat ein Team um Dr. William C. Jackson von der University of Michigan in Ann Arbor, USA, die Leistungsfähigkeit intermediärer klinischer Endpunkte (ICEs) als Surrogat-Endpunkte für das OS beim rezidivierten Prostatakarzinom bestimmt.

In NRG/RTOG 9601 waren 760 Männer mit einem Rezidiv nach der Prostatektomie für eine Salvage-Strahlentherapie plus 2 Jahre Placebo vs. 150 mg Bicalutamid täglich randomisiert worden. Bewertete ICEs waren das BF gemäß NRG/RTOG 9601 (PSA-Nadir +0,3–0,5 ng/ml oder Einleitung einer Salvage-Hormontherapie [BF1]) und NRG/RTOG 0534 (PSA-Nadir +2 ng/ml [BF2]), Fernmetastasen (DM) und MFS (DM oder Tod). Die Eignung als Surrogatendpunkt (Surrogacy) wurde anhand der Kriterien von Prentice (1989) und eines 2-stufigen metaanalytischen Ansatzes bewertet (Stufe 1 auf Patientenebene mit Kendall’s τ bewertet und Stufe 2 durch zufällige Aufteilung der gesamten Studienkohorte auf 10 Pseudo-Studienzentren und Berechnung des durchschnittlichen R2 zwischen den HRs der Behandlungen für die ICE und das OS).

Wie die Autoren berichten, erfüllten BF1, BF2, DM und MFS die 4 Prentice-Kriterien. Beim metaanalytischen Ansatz mit 2 Stufen gab es jedoch eine starke Korrelation zwischen MFS und OS (τ=0,86), eine moderate Korrelation zwischen DM und OS (τ=0,66) und eine schwächere Korrelation zwischen BF1 (τ=0,25) oder BF2 (τ=0,40) und OS. In ähnlicher Weise korrelierten bei Stufe 2 die Wirkungen der Antiandrogen-Therapie auf MFS und OS (R2=0,67). Dies galt jedoch nicht für BF1 (R2=0,09), BF2 (R2=0,12) oder DM (R2=0,18) und OS.

Das Fazit der Autoren: Das MFS ist auch bei Männern, die eine Salvage-Strahlentherapie wegen eines Rezidivs nach Prostatektomie erhalten, ein starker Surrogat-Endpunkt für das OS. Vorsicht sei geboten, wenn aus Wirkungen auf das BF bei biochemisch rezidiviertem Prostatakrebs auf einen Überlebensvorteil geschlossen wird. „Fehlende Komorbiditätsdaten erlaubten uns nicht zu beurteilen, ob das BF bei Männern mit keiner/minimaler Komorbidität als Surrogat für das OS dienen könnte“, ergänzen Jackson und seine Kollegen.

(sf/ms)

Jackson WC et al. Biochemical Failure Is Not a Surrogate End Point for Overall Survival in Recurrent Prostate Cancer: Analysis of NRG Oncology/RTOG 9601. J Clin Oncol 2022;40(27):3172–3179.

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