Symptome und Behandlungsmethoden

Multiples Myelom: Symptome, Therapie, Prognose

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Behandlung

Die Therapie des Multiplen Myeloms ist abhängig vom Stadium der Erkrankung. Darüber hinaus spielen bei der Therapieentscheidung die individuellen Bedürfnisse des Betroffenen, der allgemeine Gesundheitszustand und Begleiterkrankungen eine wichtige Rolle.

Das Multiple Myelom und das Plasmozytom gelten bis heute als nicht heilbar. Es ist jedoch dank verbesserter Behandlungsoptionen mittlerweile möglich, lange krankheitsfreie Phasen zu erreichen. Ziel der Therapie ist es, die Lebenszeit zu verlängern, die Symptome schnell zu lindern und Komplikationen zu vermeiden.

Muss man das Multiple Myelom immer behandeln?

Beim Multiplen Myelom oder Plasmozytom ist nicht in allen Fällen eine Therapie notwendig. Insbesondere bei Menschen, die noch keine Beschwerden haben, ist es zunächst ausreichend, sie engmaschig zu untersuchen und den Krankheitsverlauf zu beobachten. Diese Strategie bezeichnen Experten auch mit den englischen Begriffen „watch and wait“, also beobachten und abwarten.

Ob eine Therapie erforderlich ist, entscheidet der Arzt unter anderem anhand der sogenannten SLiM-CRAB-Kriterien. Demzufolge ist die Erkrankung therapiepflichtig, wenn der Anteil der Plasmazellen im Knochenmark mindestens zehn Prozent beträgt und mindestens einer der folgenden Punkte erfüllt ist:

  • Erhöhte Kalziumwerte im Blut
  • Eingeschränkte Nierenfunktion (Niereninsuffizienz)
  • Blutarmut
  • Knochenläsionen
  • Ein Anteil von mindestens 60 Prozent klonaler Plasmazellen im Knochenmark
  • Ein verändertes Verhältnis von Kappa- und Lambda-Leichtketten im Blut
  • Mehr als ein Tumorherd mit einer Größe von über fünf Millimetern im MRT

Neben den SLiM-CRAB-Kriterien sprechen in einigen Fällen auch andere Gründe für eine Therapie, wie zum Beispiel:

  • Schmerzen
  • Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsabnahme (die sogenannte B-Symptomatik)
  • Wiederkehrende schwere Infektionen
  • Veränderte Fließeigenschaften des Blutes, zum Beispiel durch den erhöhten Proteingehalt

Außerdem berücksichtigt der Arzt, wie hoch das Risiko ist, dass sich die Symptome und Organfunktionen ohne Behandlung verschlechtern.

Chemotherapie und Stammzelltransplantation

Ist beim Multiplen Myelom eine Behandlung erforderlich, kommt nach Möglichkeit eine hochdosierte Chemotherapie mit Zytostatika zum Einsatz. Zytostatika sind Medikamente, die das Zellwachstum bremsen. Ziel ist es, möglichst alle Tumorzellen zu zerstören.

Eine hochdosierte Chemotherapie ist allerdings sehr aggressiv. Sie tötet nicht nur die Tumorzellen, sondern auch alle blutbildenden Zellen ab. Der Körper ist somit nach einer Hochdosis-Chemotherapie nicht mehr imstande, Blutzellen zu bilden: weder die für den Sauerstofftransport notwendigen roten Blutkörperchen noch die für die Immunabwehr unverzichtbaren weißen Blutkörperchen.

Deshalb ist im Anschluss eine sogenannte autologe Stammzelltransplantation erforderlich: Dabei erhält der Betroffene körpereigene Stammzellen, die vor der Chemotherapie aus seinem Blut gewonnen wurden. Sie besiedeln das Knochenmark und sorgen dafür, dass die Bildung von Immun- und Blutzellen wieder in Gang kommt.

Bei Betroffenen unter 75 Jahren handelt es sich bei der hochdosierten Chemotherapie mit Stammzelltransplantation um das aktuelle Standardverfahren. Entscheidender als das tatsächliche Alter ist das biologische Alter, also die tatsächliche körperliche Verfassung. Dazu zählt beispielsweise, wie gut die Organfunktion noch erhalten ist und ob relevante Begleiterkrankungen vorhanden sind. Menschen über 75 Jahre oder in einem sehr schlechten Allgemeinzustand sind oftmals nicht für eine Hochdosis-Chemotherapie geeignet.

Therapie mit anderen Medikamenten

Nicht bei jedem Menschen mit Multiplen Myelom ist die belastende hochdosierte Chemotherapie mit anschließender Stammzelltransplantation möglich. Außerdem wirkt diese kombinierte Behandlung nicht bei allen Betroffenen, sodass es zu Rückfällen kommt. In diesem Fall kommen bei der Behandlung in der Regel Medikamente zum Einsatz. Diese gehören verschiedenen Wirkstoffklassen an.

  • Zytostatika wie Melphalan oder Bendamustin hemmen das Wachstum der Tumorzellen.
  • Hochdosierte Glukokortikoide (Dexamethason, Prednisolon) bewirken zum Teil eine schnelle Reduktion der Tumormasse.
  • Proteasom-Hemmer (Proteasom-Inhibitoren, PI) wie Bortezomib und Carfilzomib hemmen das sogenannte Proteasom, einen Enzymkomplex, der wichtig für den Abbau von Eiweißen ist. Ist das Proteasom blockiert, häufen sich alte, funktionslose Proteine in den Zellen an. Dies ist mit großem Stress verbunden und führt zum Tod der Krebszellen.
  • Immunmodulatoren (immunmodulatory Drugs, IMiD) wie Thalidomid, Lenalidomid und Pomalidomid helfen dem Immunsystem, Krebszellen abzutöten. Sie hemmen die Freisetzung von Entzündungsstoffen und verhindern, dass sich im Knochenmark neue Blutgefäße bilden. Diese benötigt der Tumor für die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff.
  • Histon-Deacetylase-Hemmer beeinflussen die Aktivität von Genen, die für die Tumorentstehung und das Überleben der Tumorzellen wichtig sind.

Auch verschiedene biotechnologisch hergestellte therapeutische Antikörper kommen beim Multiplen Myelom zum Einsatz. Sie binden an bestimmte Strukturen auf der Oberfläche der Krebszellen. Zum einen ist das Immunsystem dadurch leichter in der Lage die Krebszellen zu erkennen und zu zerstören. Zum anderen setzen die Antikörper im Inneren der Tumorzelle eine Reaktionskette in Gang, die die Zelle letztlich abtötet.

Oft kommen die verfügbaren Wirkstoffe in Kombination miteinander zum Einsatz. Welche Wirkstoffkombination die beste ist, entscheidet der Arzt individuell für jeden Betroffenen.

Strahlentherapie

Eine Strahlentherapie ist vor allem beim Plasmozytom die Therapie der Wahl, da sich in diesem Fall nur ein einziger Tumorherd im gesamten Körper befindet. Allerdings entwickelt sich bei etwa der Hälfte der Patienten im weiteren Verlauf ein Multiples Myelom. Darüber hinaus kommt eine Strahlentherapie unter anderem in folgenden Situationen zum Einsatz:

  • Osteolysen, die das Risiko für einen Knochenbruch erhöhen
  • Außerhalb des Knochenmarks gelegene Tumorherde
  • Schmerzen am Skelett

Unterstützende Therapie

Insbesondere wenn der Knochen befallen ist, ist ein Multiples Myelom oder Plasmozytom mitunter äußerst schmerzhaft. Hier kommen in der Regel wirksame Schmerzmittel zum Einsatz. Manchmal eignet sich in diesem Fall auch eine Strahlentherapie. Dabei werden einzelne Tumorherde bestrahlt, um das Zellwachstum zu hemmen.

Außerdem verschreibt der Arzt unter Umständen sogenannte Bisphosphonate. Sie hemmen den Knochenabbau und wirken stabilisierend auf die Knochen. Auf diese Weise lassen sich die Anzahl von Knochenbrüchen verringern und Schmerzen lindern. Da unter Bisphosphonat-Behandlung zum Teil der Kalzium-Spiegel im Blut unter den Normalwert abfällt (Hypokalzämie), ist unter Umständen die Einnahme von Kalzium und Vitamin D sinnvoll. Sie senken das Risiko einer Hypokalzämie.

Da durch die Erkrankung die Immunabwehr geschwächt wird, ist es ratsam, dass Betroffene sich besonders gut vor Infektionen schützen. Eine Grippe-Impfung oder eine Impfung gegen Pneumokokken ist in vielen Fällen sehr sinnvoll. In der Grippe-Saison (Herbst, Winter) ist es zudem empfehlenswert, Orte mit einer höheren Infektionsgefahr zu meiden. Dazu zählen etwa öffentliche Verkehrsmittel, Kindergärten und Schulen. In manchen Fällen ist es sinnvoll, Infekten durch geeignete Medikamente, zum Beispiel Antibiotika, vorzubeugen.

Eine besondere Ernährung ist beim Multiplen Myelom oder Plasmozytom normalerweise nicht erforderlich. Einschränkungen gibt es allerdings nach einer Stammzelltransplantation, da der Körper sich selbst in dieser Zeit nicht wirksam vor Infektionen schützt. Deshalb ist es hilfreich, wenn Betroffene Lebensmittel meiden, die möglicherweise stark mit Keimen belastet sind. Dazu zählen zum Beispiel:

Umfassende Informationen zu geeigneten und ungeeigneten Lebensmitteln und der richtigen Zubereitung erhalten Betroffene nach einer Stammzelltransplantation vom Fachpersonal im Krankenhaus.

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