Symptome und Behandlungsmethoden

Retinitis pigmentosa: Formen, Therapie – _

Hier findest du Nahrungsergänzungsmittel, um fit zu bleiben oder dich schneller zu erholen. Für PraxisKnochen-Leser zum Vorteilspreis. Nur hier!
#Anzeige

Retinitis pigmentosa: Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursache für die Retinitis pigmentosa ist ausschließlich im Erbgut zu finden. Dabei spielen vier Aspekte eine Rolle, die für die vielen Unterformen und damit den Krankheitsverlauf ursächlich sind:

  • Bislang sind über 100 Gene bekannt (Hauptgruppen und Sonderformen), die bei einer Schädigung (Mutation) zu einer der vielen Unterformen von Retinitis pigmentosa führen.
  • Man kennt mehrere Tausend unterschiedlicher Mutationen an diesen Genen.
  • Verschiedene Mutationen an ein und demselben Gen können unterschiedliche Unterformen hervorrufen.
  • Ein und dieselbe Mutation an einem Gen kann zu verschiedenen klinischen Symptomen führen.

Die bisher bekannten Gene kodieren für Proteine, die essenziell an Mechanismen für das Sehen beteiligt sind: Phototransduktion (Umwandlung des Lichtreizes), Stoffwechsel der Netzhaut, genetische Prozesse (RNA splicing), Entwicklung und Erhalt von Gewebe, Zellstruktur. Zu Beginn der Erkrankung wird daher nur der jeweilige Prozess gestört. Im fortgeschrittenen Stadium allerdings ist die gemeinsame Folge das Absterben der Sehzellen.

Tod der Zapfenzellen ist ungeklärt

Bisher noch nicht ganz geklärt ist die Frage, warum nach dem Absterben der Stäbchenzellen auch die Zapfenzellen zugrunde gehen. Denn nur der Zelltod der Stäbchenzellen ist (in den meisten Fällen) genetisch festgelegt. Möglicherweise tragen verschiedene Faktoren zum Absterben auch der Zapfenzellen bei, darunter oxidativer Stress, Energiemangel oder spezielle Proteine wie RdCVF. Dieses Protein wird von Stäbchenzellen abgegeben, sodass Zapfenzellen lebenswichtige Glucose zur Energieversorgung aufnehmen können. Sterben Stäbchenzellen, geht RdCVF verloren – Zapfenzellen fehlt dann die notwendige Energie zum Überleben.

Retinitis pigmentosa: Drei Vererbungsformen

Eine Mutation kann von einer auf die nächste Generation vererbt werden (weil sie schon bei Vater und/oder Mutter vorliegt) oder sie „entsteht ganz  neu“, wenn sich das väterliche und mütterliche Erbgut nach der Befruchtung von Ei- und Samenzelle vermischen. Ein geschädigtes Gen kann, muss aber nicht zwingend zur Erkrankung führen. Dies ist abhängig davon, ob das Gen dominant oder rezessiv ist und auf welchem Chromosom es sitzt.

Jeder Mensch hat 22 Chromosomenpaare (Autosomen) sowie zwei Geschlechtschromosomen (Gonosomen): Letztere sind bei einer Frau zwei X-Chromosomen, bei einem Mann ein X- und ein Y-Chromosom. Die 22 Chromosomenpaare und beiden X-Chromosomen der Frau sind homolog, das heißt: Von jedem Gen gibt es zwei Kopien (eine Kopie vom Vater, eine von der Mutter). Das gilt auch beim Mann – außer für die Gene auf dem X-Chromosom, weil er ja nur eines davon besitzt.

Die Weitergabe von Genen auf den Autosomen nennt man autosomale Vererbung, die Weitergabe von Genen der Geschlechtschromosomen gonosomale Vererbung. Es gibt nun drei mögliche Vererbungsformen bei Retinitis pigmentosa:

  • autosomal-dominante Vererbung: Das mutierte Gen ist dominant, sodass eine Kopie für den Krankheitsausbruch genügt – sie setzt sich gegen die zweite, gesunde Genkopie durch.
  • autosomal-rezessive Vererbung: Das betreffende Gen ist rezessiv, sodass beide Genkopien mutiert sein müssen, um die Retinitis pigmentosa auszulösen.
  • X-rezessive Vererbung: Das betreffende Gen liegt auf dem X-Chromosom und ist rezessiv. Wenn bei Frauen eine Kopie dieses Gens mutiert ist, kann die zweite, gesunde Kopie (auf dem anderen X-Chromosom) einen Krankheitsausbruch verhindern. Betroffene Frauen sind aber Genträger – sie können die mutierte Genkopie an die Kinder vererben. Bei Männern dagegen führt ein solches mutiertea Gen immer zum Ausbruch der Retinitis pigmentosa, weil sie kein zweites X-Chromsom und damit keine zweite (gesunde) Kopie dieses Gens besitzen.

Retinitis pigmentosa: Genetische Beratung

Die Wahrscheinlichkeit, die Retinitis pigmentosa an die eigenen Kinder weiterzugeben, hängt davon ab, welcher Vererbungsweg vorliegt, ob das mutierte Gen dominant oder rezessiv ist und ob Vater oder Mutter der Genträger ist. Für Betroffene oder Familienangehörige von Erkrankten ist daher eine ausführliche genetische Beratung oft für die Familienplanung wichtig. In der Regel klärt einen der Augenarzt über die Vererbungswahrscheinlichkeiten auf. Auch Selbsthilfevereinigungen wie Pro Retina Deutschland e.V. beraten ausführlich über die Augenerkankung.

Medizinische Geräte und Verbandsmaterialien findest du hier zum Vorzugspreis.
#Anzeige

Source link