Symptome und Behandlungsmethoden

Hypochondrie: Definition, Diagnose, Symptome – _

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Wie behandelt man die Hypochondrie?

Die Therapie der Hypochondrie besteht hauptsächlich aus Verhaltenstherapie (Psychotherapie). Mit Medikamenten behandelt der Arzt die hypochondrische Störung nur in schweren Fällen.

Meistens fällt die Wahl (wie auch bei Angst-Störungen) auf die kognitive Verhaltenstherapie. Einerseits ist das Ziel dieser Therapie, Denkstrukturen (kognitiv) der Hypochonder zu ändern. Ziel ist es, die Überschätzung der Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung abzubauen. Andererseits zielt die Behandlung darauf ab, Verhaltensweisen des Patienten anzupassen.

Dies betrifft vor allem die ständige Absicherung durch Arztbesuche. Patienten haben die Möglichkeit, dazu Absichtserklärungen zu formulieren. Der Ablauf der Hypochonder-Therapie dieser Richtung gliedert sich in verschiedene Phasen: Einleitung, Hauptteil und Abschluss.

Kognitive Verhaltenstherapie: Einleitung

Zumeist nehmen Betroffene die psychotherapeutische Hilfe erst Jahre nach Beginn der Hypochondrie in Anspruch. Die Einsicht des Patienten, dass sein Leiden vor allem auf einer übersteigerten Angst beruht, gilt es insbesondere zu Beginn der Therapie zu stärken. Dazu leitet der Therapeut den Patienten über mehrere Sitzungen von den wahrgenommenen Symptomen zu der Angst. Zum Abschluss dieser Therapie-Einleitung werden die Ziele des Patienten festgelegt.

Kognitive Verhaltenstherapie: Hauptteil

Die eigentliche Therapie konzentriert sich auf zwei Schwerpunkte: Es gilt, die verstärkte Wahrnehmung des Patienten von Missempfindungen zu bearbeiten und dessen Verhalten anzupassen.

Der erste Schwerpunkt zielt darauf ab, die Wahrnehmung der körperlichen Missempfindungen zu verändern, die fehlinterpretiert sonst eine schwere Angst auslösen. Um dies zu erreichen, erarbeiten Therapeut und Patient alternative Erklärungen für die Missempfindungen. Dies erfolgt beispielsweise anhand verschiedener Experimente.

Eines dieser Experimente ist die sogenannte somatosensorische Verstärkung. Sie beruht auf der Annahme, dass die Wahrnehmung (-sensorisch) der Symptome (somato-) auf einer verstärkten Aufmerksamkeit basiert. Um dies zu verdeutlichen, fordert der Therapeut den Hypochonder dazu auf, sich einen Tag lang auf einen nicht betroffenen Körperbereich zu konzentrieren, zum Beispiel auf einen Fuß.

Prompt berichtet dieser dann meist über verschiedene Symptome wie Schmerz oder Kribbeln. Gemeinsam sucht man dann neue und realistischere Erklärungen für diese Empfindungen.

Zusätzlich deckt man die Verbindung zwischen Angst oder Panik-Attacken und auslösenden (Stress-)Faktoren bei der Hypochondrie auf. Hierzu gehört beispielsweise das Schreiben von Krankheitsangst-Protokollen. Diese zeigen die Zusammenhänge zwischen Stress und Krankheitsangst auf.

Ziel aller Verfahren ist die Erarbeitung von alternativen Erklärungen für die Symptome, die beim Hypochonder die Angst, krank zu sein, auslösen. Bei Rückenschmerzen wäre das zum Beispiel eine dauernde Fehlhaltung.

Der zweite zentrale Ansatzpunkt der Psychotherapie bei Hypochondrie ist das Reduzieren des sogenannten sicherheitssuchenden Verhaltens. Zu diesem Verhalten zählt das häufige Untersuchen des eigenen Körpers, das ständige Verlangen nach Rückversicherung und das Vermeiden von Gesundheitsthemen und -orten wie Krankenhäusern.

Diese Verhaltensmuster geben dem Hypochonder kurzfristig Erleichterung. Da es nötig ist, diese immer wieder zu wiederholen, um sich sicher zu fühlen, wird das Leben des Betroffenen deutlich beeinträchtigt.

Um hier Abhilfe zu schaffen, fordert man den Hypochonder zunächst dazu auf, die Art der Rückversicherung zu beschreiben. Das ist zum Beispiel das ständige Absuchen der Haut aus Angst vor Hautkrebs. Zusammen mit dem Therapeuten analysiert der Betroffene die daraus resultierenden Konsequenzen.

Auf dieser Basis erarbeitet man eine Absichtserklärung, die sich im weiteren Verlauf weiter spezifizieren lässt. So legt der Patient gemeinsam mit dem Therapeuten zum Beispiel fest, dass dieser seine Haut nur noch einmal im Monat eingehend untersucht. Dies ist mit verständlichen Argumenten zu untermauern.

Es ist wichtig, dass der Hypochonder darüber ein Protokoll führt. Dies ermöglicht die nachträgliche Rückversicherung für ihn selbst, aber auch die Analyse von Rückfällen in alte Verhaltensmuster.

Ebenfalls sinnvoll bei der Behandlung von Hypochondrie ist die direkte Konfrontation mit angstauslösenden Situationen, denen der Hypochonder normalerweise ausweicht (das Gleiche macht man auch in der Therapie einer Angst-Störung).

Manche Hypochonder vermeiden es beispielsweise, fremden Personen die Hand zu geben – aus Angst, sich mit Krankheitserregern anzustecken. Es ist möglich, dass die Konfrontation mit einer solchen angstbesetzten Situation zunächst nur in Gedanken erfolgt, indem sich der Patient das Szenario vorstellt, diese Vorstellung gedanklich weiterverfolgt und sie aushält.

Wenn der Patient eine solche Konfrontation auch real durchführt ist es wichtig, dass er dabei versucht, die Situation ohne die normalerweise durchgeführten Schutzreaktionen auszuhalten. Dabei bespricht und analysiert er gemeinsam mit dem Therapeuten möglicherweise auch bestimmte Auslöse-Situationen.

Kognitive Verhaltenstherapie: Abschluss

Zum Abschluss der psychotherapeutischen Therapie fasst man die erarbeiteten Erklärungen und Analysen zusammen und stellt sie anschaulich dar. Dann bespricht man Argumente für und gegen die Krankheitsannahmen. Dabei ist es wichtig, realistische und unwahrscheinliche Argumente voneinander abzugrenzen und diese Unterschiede hervorzuheben.

Grundlage der gesamten Therapie ist die bewusst getroffene Entscheidung des Hypochonders, die Therapie anzunehmen. Die Therapie einer Hypochondrie basiert von Anfang bis Ende auf einem Gespräch auf Augenhöhe, bei dem sich der Patient selbst neue Denkweisen erarbeitet. Die Therapie zielt darauf ab, den Umgang Betroffener mit der Hypochondrie bewusst zu verbessern, um damit das eigene Leiden zu reduzieren.

Es ist essenziell, dass der Arzt dem Patienten die Hypochondrie verständlich erklärt, um dem Hypochonder Hilfe zu leisten. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, ist eine gute Beziehung zwischen Patient und Therapeut unersetzlich.

Medikamente

Es gibt kaum gute Studien zur medikamentösen Therapie der Hypochondrie. Am häufigsten wurden sogenannte selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), vor allem Fluoxetin, getestet. Sie kommen bei vielen psychiatrischen Krankheiten zum Einsatz.

Serotonin ist ein wichtiger Botenstoff im Gehirn, dessen Konzentration sich durch diese Medikamente erhöht. Dadurch sollen sich die Hypochondrie-Symptome verbessern. Es gibt jedoch keine Untersuchungen, ob die Wirkung auch nach der Therapie anhält.

Welche Therapie wirkt am besten?

In einem Vergleich von Psychotherapie, medikamentöser Behandlung und keiner Behandlung erwiesen sich Psychotherapie und Medikament als gleich effektiv. Studien legen nahe, dass der positive Therapie-Effekt der Psychotherapie auch nach Beendigung länger anhält.

Hypochondrie, die in Folge anderer (psychiatrischer) Krankheit entsteht (sekundäre Hypochondrie), ist meist durch Therapie dieser Krankheit erfolgreich zu bekämpfen.

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