Symptome und Behandlungsmethoden

Lippen-Kiefer-Gaumenspalte: Ursachen, Therapie – _

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Wie wird eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte behandelt?

Die Therapie einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte ist langwierig und kompliziert. Sie erfolgt in der Regel an spezialisierten Spaltzentren. Dort arbeiten Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, Kieferorthopäden, HNO-Ärzte und Logopäden zusammen und erstellen für jeden Patienten einen passenden Therapieplan.

In aller Regel geht man die Therapie einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte schon bald nach der Diagnose an. Die wesentlichen Schritte finden in den ersten Lebensjahren der Kinder statt. Eine Behandlung an erwachsenen Patienten ist in Ländern mit moderner medizinischer Versorgung heutzutage selten.

Ziel ist es, die Spalte beziehungsweise die Spalten in allen Abschnitten zu schließen (Primärbehandlung). Dabei sind Funktionseinschränkungen und spätere Wachstumsstörungen zu vermeiden. Außerdem wird auf ein kosmetisch zufriedenstellendes Ergebnis geachtet. Neben den Operationen zum Spaltverschluss sind oft vorbereitende Maßnahmen sowie Eingriffe im weiteren Verlauf der Therapie (Sekundärbehandlung) erforderlich.

Einen einheitlichen Therapiestandard bei einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte gibt es nicht. Die verschiedenen Behandlungszentren gehen teils sehr unterschiedlich vor, besonders die Zeitabläufe variieren. Das grundsätzliche Vorgehen ist aber meist gleich.

Kieferorthopädische Vorbehandlung

Zunächst ist wichtig, dass es einem Baby mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte gelingt, ungestört zu trinken und so das Stillen zu ermöglichen. Bei einer reinen Lippenspalte ist das normalerweise kein Problem, Kinder mit Gaumenspalten benötigen dafür jedoch eine spezielle Gaumenplatte (Obturator). Diese wird nach einem Abdruck passgenau aus Kunststoff angefertigt und dem Säugling in den Mund eingelegt.

So entsteht ein Widerlager für die Zunge.

Die Gaumenplatte muss regelmäßig an den wachsenden Knochen angepasst werden. Sie ermöglicht dem Kind nicht nur die Nahrungsaufnahme, sondern steuert auch das Kieferwachstum. So hilft sie dabei, dass sich die Kiefer- und Gaumenspalten verschmälern. Das wiederum erleichtert später die Operation.

Gelingt dies mit der Gaumenplatte alleine nicht, gibt es zu diesem Zweck weitere kieferorthopädische Methoden.

HNO-ärztliche Behandlung

Besonders im Zusammenhang mit Weichgaumenspalten entstehen im Mittelohr häufig Sekretansammlungen. Das führt in manchen Fällen zu Schwerhörigkeit, die später wiederum die Sprachentwicklung stört. Ein spezialisierter Hals-Nasen-Ohrenarzt untersucht deshalb noch vor der ersten Operation, ob eine solche Sekretansammlung vorliegt und ob das Hörvermögen beeinträchtigt ist.

Falls ja, legt der Arzt in die Trommelfelle mitunter sogenannte Paukenröhrchen ein. Darüber fließt das Sekret dauerhaft ab. 

Operativer Spaltverschluss

Die verschiedenen Abschnitte einer durchgehenden Lippen-Kiefer-Gaumenspalte werden meistens nicht auf einmal geschlossen, sondern zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Für den Verschluss stehen verschiedene Operationstechniken zur Verfügung.

Lippenspalte: Man beginnt gewöhnlich mit dem Verschluss der Lippenspalte, am besten zwischen dem vierten und sechsten Lebensmonat. Einige Spaltzentren führen den Eingriff schon ab dem dritten Monat durch.

Gaumenspalte: Eine Spalte im weichen Gaumen sollte ebenfalls möglichst früh verschlossen werden, spätestens bis zum ersten Geburtstag – am besten aber wie die Lippenspalte schon wenige Monate nach der Geburt, um rechtzeitig eine Mittelohrbelüftung zu ermöglichen.

Mit dem Verschluss des harten Gaumens wartet man etwas länger, um zu vermeiden, dass mögliche Operationsnarben das Kieferwachstum stören. Andererseits ist es wichtig, dass die Nasenhöhle von der Mundhöhle getrennt ist, damit das Kind das Sprechen richtig erlernt. Ein Spalt im harten Gaumen wird deshalb um den zweiten Geburtstag herum, spätestens zweieinhalb Jahre nach der Geburt verschlossen.

Kieferspalte: Eine schmale Kieferspalte lässt sich eventuell zusammen mit der Spalte im harten Gaumen verschließen. Ist die Spalte im Kiefer zu breit, muss sie durch zusätzlichen Knochen überbrückt werden. Dann ist eine Spaltosteoplastik nötig. Knochenmaterial, etwa aus Hüftknochen oder Schienbein, wird in die Spaltlücke eingesetzt. Der Knochen verwächst allmählich und schließt so die Spalte.

Einen Kieferspaltverschluss mittels Osteoplastik führt man meist zwischen dem siebten und elften Lebensjahr, am besten vor Durchbruch des Eckzahns, durch. Denn der Eckzahn lässt sich dann kieferorthopädisch in die Lücke bewegen, wo er nun ein knöchernes Widerlager hat.

Nachfolgende Operationen und Begleitbehandlung

Auch wenn die operativen Verschlüsse einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte nach Plan verlaufen, bleiben oft funktionelle und ästhetische Probleme bestehen. Mitunter sind sie die Folge von Operationsnarben.

Um diese Defekte zu korrigieren, sind eventuell weitere Eingriffe nötig, wie etwa sprachverbessernde Operationen, Nasenkorrekturen oder der Verschluss von Restlöchern im Gaumen. Sie sollten so bald wie möglich erfolgen. Für Nasenkorrekturen wartet man aber meist das Ende des Nasenwachstums ab, weil sonst die Gefahr für Fehlstellungen besteht.

Begleitend zu den chirurgischen Eingriffen werden die Patienten regelmäßig kieferorthopädisch untersucht und bei Bedarf behandelt. Vor allem beim Durchbruch der Milchzähne und später der bleibenden Zähne achten Ärzte genau auf Fehlstellungen.

Außerdem ist eine logopädische Betreuung der Kinder wichtig. Diese sollte schon im ersten Lebensjahr beginnen und dabei unter anderem die Entwicklung der Lippen-, Zungen- und Gaumenmuskulatur überprüfen. Im zweiten und dritten Lebensjahr überwacht der Logopäde die Lautbildung und greift wenn nötig therapeutisch ein.

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