Symptome und Behandlungsmethoden

Milzriss (Milzruptur): Symptome, Ursachen, Therapie

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Milzriss: Wie wird er behandelt?

Bei einem Milzriss handelt es sich um einen Notfall. Der Arzt stabilisiert zunächst den Kreislauf durch Flüssigkeit und Medikamente über einen venösen Zugang. Bei starken Blutungen sind gegebenenfalls Bluttransfusionen notwendig.

Nach der Erstuntersuchung trifft der Arzt die Entscheidung, ob eine Notfalloperation notwendig ist oder ob man vorerst abwartet. In dem Fall wird der Verletzte sorgfältig medizinisch überwacht. Je schwerer die Verletzung ist, desto eher entscheiden die Mediziner sich dafür, sofort zu operieren. Das gilt zum Beispiel, wenn sie eine Blutung im Bauchraum vermuten und der Kreislauf instabil ist.

Die richtige und schnelle Therapieentscheidung ist bei einem Milzriss entscheidend. Heute ist es möglich, kreislaufstabile Patienten bis zu einer Milzruptur dritten Grades auch ohne Operation zu behandeln.

Konservative Behandlung

Auch ohne sofortige Operation empfiehlt sich nach einem Milzriss auf jeden Fall eine Überwachung im Krankenhaus, gegebenenfalls auf der Intensivstation. Vor allem in den ersten 24 Stunden nach der Aufnahme gilt für den Betroffenen eine strikte Bettruhe. Ärzte und Pflegekräfte beobachten in dieser Zeit die Kreislaufparameter wie Blutdruck und Herzfrequenz. Zusätzlich sind je nach Schweregrad der Verletzung engmaschige Blutentnahmen und Ultraschallkontrollen notwendig. In vielen Fällen sinkt das Risiko für einen schweren Verlauf nach 72 Stunden deutlich ab.

Operation

Es gibt viele verschiedene Techniken, um einen Milzriss zu operieren. Während Ärzte früher die Milz oft direkt vollständig entfernt haben (Splenektomie), versuchen sie heute zumeist, das Organ so vollständig wie möglich zu erhalten. Das gilt insbesondere für einen Milzriss bei Kindern, da für sie die Milz noch eine recht wichtige Rolle für das Immunsystem spielt.

Bei oberflächlichen Milzverletzungen stoppt der Arzt die Blutung manchmal mit einem speziellen Infrarot- oder Lasergerät, indem er das Gewebe verödet. Manchmal lässt sich die Wunde in der Milz mithilfe einer Naht (U-Naht) oder eines speziellen Fibrinklebers verschließen. In anderen Fällen packt der Arzt die Milz in ein festsitzendes, resorbierbares Netz ein (Splenorrhaphie).

In besonderen Fällen ist es möglich, mit einem in die Leistengefäße eingeführten Katheter einzelne Gefäße der Milz zu verschließen (Embolisation), um so eine aktive Blutung zu stoppen.

Bei starken Verletzungen entfernt das Operationsteam gegebenenfalls Teile der Milz (partielle Resektion) oder das ganze Organ. Den Zustand ohne Milz nennt man Asplenie. Eine Splenektomie aufgrund eines Milzrisses nehmen Ärzte heute fast nur noch bei instabilem Kreislauf, Hinweisen auf eine Blutung in der Bauchhöhle und anderen Zeichen eines schweren Milzrisses vor.

Nach der Milz-Operation bleibt der Betroffene normalerweise noch ein bis zwei Wochen zur Überwachung im Krankenhaus, abhängig von der Schwere der Verletzung, der Art der Operation und dem Blutungsrisiko.

Komplikationen der Operation

Entscheidend für den Verlauf nach der Operation sind regelmäßige Nachkontrollen. Bauchschmerzen bis mehrere Wochen nach einer Bauchoperation sind möglich.

Ein Leben komplett ohne Milz ist zwar möglich, birgt jedoch einige Risiken. Da sie entscheidend bei der Verteidigung des Körpers gegen Krankheitserreger mithilft, sind Betroffene nach einer Splenektomie einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt.

Daneben bringt jede Operation im Bauchraum allgemeine Risiken mit sich. Dazu gehören etwa eine Verletzung anderer Bauchorgane, Blutungen, Infektionen und allergische Reaktionen. Daneben treten nach einer Milz-Operation manchmal eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder eine Thrombose der Pfortader auf.

Bei den sogenannten interventionellen Eingriffen mit Kathetern durch die Leistengefäße besteht vor allem das Risiko, dass Gefäße verletzt werden und eine Blutung oder eine Gefäßaussackung (Aneurysma) entsteht.

Weitere mögliche Komplikationen sind Pseudozysten, Abszesse und sogenannte arteriovenöse Kurzschlüsse (ungewollte Verbindungen zwischen einer Arterie und einer Vene).

Asplenie

Wer ohne Milz lebt, hat ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Aus diesem Grund empfehlen sich für Menschen ohne Milz – insbesondere Kinder – regelmäßige Impfungen (vor allem gegen Pneumokokken, Meningokokken und Hämophilus influenzae). Bei Fieber ist ein Besuch beim Arzt ratsam. Bei Kindern kommt gegebenenfalls auch eine dauerhafte Prophylaxe gegen bakterielle Infektionen mit Antibiotika zum Einsatz.

Eine schwere Komplikation ist bei Asplenie die sogenannte “OPSI” (overwhelming post splenectomy infection), die zu einer schweren Blutvergiftung (Sepsis) führt. Besonders Kleinkinder und Säuglinge ohne Milz haben ein erhöhtes Risiko für eine schwer verlaufende Infektion.

Meist tritt diese Form der Sepsis in den ersten zwei bis drei Jahren nach einer Splenektomie auf. Jedoch ist eine OPSI auch noch Jahrzehnte später möglich. Ursache für diese Infektion sind vor allem Pneumokokken, Hämophilus, Meningokokken, Staphylokokken und E.-coli-Stämme.

Außerdem fällt der Abbau von Blutplättchen (Thrombozyten) durch die Milz weg. Dadurch steigt in den ersten drei Monaten nach der Milzentnahme die Zahl der Thrombozyten an, bis sich der Körper angepasst hat. So besteht vorübergehend ein erhöhtes Thromboserisiko, das sich durch eine Behandlung mit Acetylsalicylsäure und gegebenenfalls Heparin jedoch senken lässt.

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