Symptome und Behandlungsmethoden

Myom: Symptome, Risiken, Behandlung – _

Hier findest du Nahrungsergänzungsmittel, um fit zu bleiben oder dich schneller zu erholen. Für PraxisKnochen-Leser zum Vorteilspreis. Nur hier!
#Anzeige

Welche Behandlung kommt bei einem Myom infrage?

Was lässt Myome schrumpfen? Und wann ist eine Behandlung überhaupt notwendig? Diese Fragen stellen sich viele betroffene Frauen. Grundsätzlich gilt:

Solange Myome keine Beschwerden verursachen, ist eine Behandlung meist nicht erforderlich. Betroffene Frauen sollten aber alle sechs bis zwölf Monate zu einer gynäkologischen Kontrolluntersuchung gehen. Myom, Gebärmutter und eventuelle Beschwerden kann der Arzt oder die Ärztin so im Auge behalten.

Sobald durch ein Myom (beziehungsweise mehrere Myome) Beschwerden oder Komplikationen auftreten, stehen verschiedene Möglichkeiten der Behandlung zur Verfügung.

Entscheidend bei der Therapiewahl sind unter anderem das Alter der Frau, die Familienplanung, Art und Ausmaß der Beschwerden sowie Lage und Größe des Myoms.

Grundsätzlich lassen sich Myome medikamentös, operativ oder mittels spezieller Verfahren (wie Embolisation) behandeln. Im Extremfall wird die Gebärmutter zusammen mit dem Myom beziehungsweise den Myomen operativ entfernt.

Medikamentöse Behandlung

Mit verschiedenen Medikamenten lassen sich manche Myome ohne Op entfernen oder zumindest am weiteren Wachsen hindern. Alle eingesetzten Präparate wirken auf hormoneller Ebene.

Gestagene

Gestagene sind Hormone, die auch in vielen Anti-Baby-Pillen enthalten sind. Sie sind ein Gegenspieler des Geschlechtshormons Östrogen. Eine Behandlung mit Gestagenen bremst in vielen Fällen das Myom-Wachstum und lässt Myome manchmal sogar schrumpfen.

Das verringert die Beschwerden und vereinfacht gegebenenfalls eine spätere Operation (weniger Gewebe, das herausgeschnitten werden muss!).

Die hemmende Wirkung der Gestagene auf das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut reduziert zudem meist auch die Stärke der Regelblutung.

GnRH-Analoga

GnRH-Analoga sind künstlich hergestellte Substanzen, die an den Andockstellen (Rezeptoren) für das Steuerhormon GnRH binden können.

GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon) wird vom Hypothalamus gebildet und ausgeschüttet. Es stimuliert die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) dazu, stoßweise Gonadotropine auszuschütten: Luteinisierendes Hormon (LH) und Follikelstimulierendes Hormon (FSH).

Diese beiden Hormone regen ihrerseits die Eierstöcke zur Bildung von Östrogenen und Gestagenen an.

Mit der Gabe von GnRH-Analoga lässt sich in diesen Vorgang eingreifen – auf welche Weise, hängt davon ab, ob es sich um GnRH-Agonisten oder GnRH-Antagonisten handelt:

GnRH-Agonisten (z.B. Goserelin): Sie imitieren die Wirkung des natürlichen Hormons GnRH. Das heißt, sie stimulieren die Freisetzung der Gonadotropine LH und FSH und damit die Östrogen-Bildung.

Das klingt zunächst kontraproduktiv, wenn es um die Myom-Behandlung geht – macht aber Sinn, wenn man GnRH-Agonisten kontinuierlich anwendet:

Die Hypophyse wird dadurch andauernd stimuliert, weshalb sie mit der Zeit immer weniger auf das Signal anspricht. Infolgedessen stellt sie weniger Gonadotropine her, wodurch sich die Östrogenbildung in den Eierstöcken verringert – der Östrogenspiegel sinkt.

Die Folge: Das Myom wird nicht mehr zum Wachstum angeregt und verkleinert sich sogar im Idealfall.

GnRH-Analoga eignen sich allerdings nicht zur Langzeittherapie von Myomen der Gebärmutter. Sie kommen hauptsächlich zum Einsatz, um Myome vor einer geplanten Operation zu verkleinern.

GnRH-Antagonisten: Im Gegensatz zu GnRH-Agonisten unterdrücken GnRH-Antagonisten die Ausschüttung von LH und FSH und damit die Hormonbildung in den Eierstöcken.

Zur Myom-Behandlung ist seit kurzem der GnRH-Antagonist Relugolix zugelassen – allerdings in einer fixen Kombination mit einem Östrogen und einem Gestagen.

Die Kombination erscheint zunächst widersprüchlich – Relugolix bremst die Östrogen- und Gestagenproduktion, ist aber mit einem Östrogen und Gestagen kombiniert.

Der Grund dafür: Als Monopräparat (Relugolix allein) würde der resultierende Hormonmangel Wechseljahresbeschwerden auslösen.

Durch die kombinierte Hormongabe lassen sich solche Symptome verhindern. Dabei sind die zugesetzten Hormone so niedrig dosiert, dass sie das Wachstum von Myomen nicht anregen.

Ulipristalacetat

Der selektive Progesteron-Rezeptor-Modulator Ulipristalacetat hemmt die Progesteron-Andockstellen von Myom-Zellen. Den Zellen fehlt damit ein wichtiger Wachstumsreiz: Die Myome schrumpfen, und myombedingte Blutungen lassen nach.

Allerdings besteht das Risiko, dass das Medikament die Leber schädigt. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) empfiehlt Ulipristalacetat gegen Myome daher nur noch Frauen vor der Menopause, bei denen ein operativer Eingriff zur Myom-Behandlung nicht möglich ist oder nicht erfolgreich war.

In der Schweiz sind aufgrund des Risikos für Leberschäden derzeit gar keine Ulipristalacetat-Medikamente gegen Myome mehr registriert (Stand: 15.05.2023).

Empfohlene Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung von Ulipristalacetat gegen Myome sind laut Fachinformation:

  • Leberfunktionstests: in den ersten beiden Behandlungsintervallen einmal monatlich, dann vor jedem weiteren Behandlungsintervall sowie zwei bis vier Wochen nach Abschluss der Behandlung.
  • Bei Anzeichen einer Leberschädigung (Schmerzen unter dem rechten Rippenbogen, Übelkeit, Erbrechen, Gelbsucht etc.) sollten Frauen umgehend zum Arzt gehen. Das Myom-Medikament muss abgesetzt und ein Leberfunktionstest durchgeführt werden.

Der Wirkstoff Ulipristalacetat ist auch in der “Pille danach” enthalten. Diese wird aber nur einmalig eingenommen. In diesem Zusammenhang gibt es bislang keine Berichte über mögliche Leberschäden. Die Warnung der EMA betrifft daher nur das Ulipristal-Präparat zur Myom-Behandlung.

Operative Behandlung

Bei einem sehr großen Myom, starken Beschwerden durch den gutartigen Tumor oder mehreren Myomen (Uterus myomatosus) ist eine Operation die Therapie der Wahl.

Auch wenn nicht klar ist, ob es sich nicht doch um einen bösartigen Tumor (Sarkom) handelt, ist ein operativer Eingriff notwendig.

In den meisten Fällen wird dabei die gesamte Gebärmutter entfernt (Hysterektomie). Der Eingriff erfolgt meist über die Scheide, ist aber auch über einen Bauchschnitt oder eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) möglich.

Ist ein Myom klein und haben betroffene Frauen einen Kinderwunsch, versuchen Mediziner unter Umständen, Myome isoliert zu entfernen. Das geschieht durch Ausschälung der Myome (Myomenukleation). Dabei kommen je nach Myom-Typ verschiedene Verfahren infrage:

  • Man kann das Myom über einen Bauchschnitt oder über die Scheide entfernen.
  • Immer häufiger wählen Mediziner aber die laparoskopische Entfernung – also die Myom-Entfernung im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie).

Embolisation

Eine weitere Methode zur Behandlung von Myomen in der Gebärmutter ist die perkutane Transkatheterembolisation:

Über einen kleinen Schnitt in der Leiste schiebt der Chirurg einen dünnen Kunststoffschlauch (Katheter) in eine Beckenarterie und weiter bis zu einem Gefäß, welches das Myom mit Blut versorgt. Nun werden über den Katheter kleine Kunststoffteilchen in das Gefäß eingeführt, um es zu verschließen.

So lässt sich das Myom gewissermaßen austrocknen oder aushungern. In der Folge bildet es sich zurück – im Idealfall innerhalb von sechs Monaten bis maximal einem Jahr.

Fokussierter Ultraschall

Bei Myomen, die sich in einer günstigen Lage befinden, kommt eine weitere Behandlungsmöglichkeit in Betracht: der fokussierte Ultraschall.

Die Patientin liegt dabei in Bauchlage über einer Schallquelle. Von dieser gehen hochfrequente Schallwellen aus, die genau auf das Myom gerichtet werden.

Durch die Fokussierung der Schallwellen entsteht an dieser Stelle eine so große Hitze, dass das Myom abstirbt. Es wird dann von den Zellen des Immunsystems abgebaut.

Diese Methode, um Myome zu entfernen, dauert etwa drei Stunden und ist ambulant durchführbar. Das Verfahren ist relativ neu und recht teuer.

Ultraschallgesteuerte Radiofrequenzablation

Bei diesem neueren Verfahren sucht der Arzt oder die Ärztin mithilfe von Ultraschall eine geeignete Stelle des Myoms auf und erhitzt es mit sogenannter Radiofrequenzenergie. Durch die lokale starke Erhitzung stirbt das Myomgewebe ab.

Die Behandlung erfolgt entweder mittels einer Sonde, die über die Scheide eingeführt wird, oder im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie).

Bislang sind weder Nutzen noch Schädlichkeit oder Unwirksamkeit dieses Verfahrens belegt.

Behandlung von Myomen in den Wechseljahren

Hat die betroffene Frau keine oder nur geringe Beschwerden durch ein Myom, ist es üblich, die Menopause abzuwarten. Danach entstehen durch die Hormonumstellung für gewöhnlich keine neuen Myome mehr und bestehende wachsen nicht weiter.

Beeinträchtigen die Myom-Symptome die Frau jedoch in ihrer Lebensqualität, entfernen Mediziner oft die Gebärmutter (Hysterektomie).

Mehr Myome durch Hormonersatztherapie?

Noch nicht abschließend geklärt ist, welchen Einfluss eine Hormonersatztherapie auf die Wahrscheinlichkeit hat, dass sich in den Wechseljahren Myome bilden. Bei dieser Therapie erhalten Frauen Hormone (vor allem Östrogene), um Wechseljahres-Beschwerden wie Hitzewallungen, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen zu reduzieren.

Die Hormongabe kann aber das Myom-Risiko in den Wechseljahren erhöhen. Deshalb achten Mediziner in der Regel darauf, zumindest die Östrogendosis der Hormonpräparate niedrig zu halten.

Schrumpfen Myome durch Homöopathie oder Naturheilkunde?

Manche Frauen hoffen, ihr Myom mithilfe der Homöopathie verkleinern zu können. Bislang fehlt aber der wissenschaftliche Nachweis, dass sich ein Myom durch homöopathische Mittel zum Schrumpfen bringen lässt.

In der Naturheilkunde kommt bei Zyklusstörungen oftmals Mönchspfeffer zum Einsatz. Ob die Heilpflanze auch bei Myomen hilfreich ist, lässt sich wissenschaftlich nicht belegen.

Abzuraten ist von sogenannten Myom-Schrumpfkuren und Selbstheilungsversuchen wie Apfelessig gegen Myome.

Wenn Ihre Myom-Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

Medizinische Geräte und Verbandsmaterialien findest du hier zum Vorzugspreis.
#Anzeige

Source link