Symptome und Behandlungsmethoden

Skoliose: Therapie und Symptome – _

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Wie wird Skoliose behandelt?

Eine Skoliose behandeln Mediziner konservativ mit Krankengymnastik oder Korsett und in schweren Fällen operativ. Der Beginn einer Skoliose-Therapie ist möglichst rasch nach der Diagnose angeraten. Die Wahl der Behandlungsform richtet sich nach Ausmaß, Ursache und Lage der Wirbelsäulen-Krümmung, sowie dem Alter und der körperlichen Verfassung des Patienten. Bei leichten Skoliosen genügt oft Krankengymnastik, stärkere Ausprägungen behandeln Ärzte mit einem Skoliose-Korsett. Liegt eine sehr starke Krümmung vor, hilft oft eine Operation weiter.

Ziele einer Skoliose-Therapie

Mit der Behandlung einer Wirbelsäulen-Verkrümmung versuchen Ärzte zusammen mit anderen Fachkräften wie Physiotherapeuten zu erreichen, dass sich die Skoliose zurückbildet oder zumindest nicht verschlechtert.

Lässt sich durch eine Skoliose-Therapie die Verkrümmung vermindern, sorgen weitere Behandlungs-Schritte für den Erhalt dieses Erfolgs. Für Kinder und Jugendliche legen die Leitlinien ein klares Ziel fest: Der Cobb-Winkel soll bei Wachstums-Abschluss unter 40 Grad liegen. Gelingt dies, ist laut Experten eine operative Skoliose-Therapie nicht mehr nötig.

Skoliose-Korsett

Ein Skoliose-Korsett kommt bei stärkeren Wirbelsäulen-Verkrümmungen des Kindes zum Einsatz (Cobb-Winkel 20-50 Grad). Oft erzielt man damit sehr gute Ergebnisse bei Skoliosen, die nicht auf schweren Grunderkrankungen (Fehlbildungen, Muskel- oder Nerven-Krankheiten oder anderen) beruhen.

Das Korsett (Orthese) besteht aus Kunststoff und hat sowohl eingearbeitete Druck-Polster (Pelotten) als auch Freiräume (Expansions-Zonen).

Es wird maßgefertigt, mittels Gurten und Klett-Verschlüssen am Körper befestigt und hat die Aufgabe, die Wirbelsäule in ihre natürliche Form zurückzuführen. Die Orthese trägt der Patient dabei in der Regel 22 bis 23 Stunden täglich. Je nach Höhe der Hauptkrümmungen stehen dabei verschiedene Skoliose-Korsetts zur Verfügung.

Bei Mädchen lässt sich die tägliche Tragedauer je nach Verlauf etwa zwei bis drei Jahre nach der ersten Regelblutung allmählich reduzieren. Bei Jungen sollte dafür erst eine gewisse Skelett-Reife erreicht sein (Risser-Stadium vier oder fünf), sodass ein großes Wachstum der Wirbelsäule nicht mehr zu erwarten ist.

Erwachsene profitieren nur wenig von dieser Skoliose-Therapie, da ihr Knochen-Wachstum bereits abgeschlossen ist. Dennoch kommen die Orthesen auch im höheren Lebensalter zum Einsatz, zum Beispiel um zu stabilisieren und so den Krankheitsverlauf abzumildern.

Regelmäßige Gymnastik-Übungen unterstützen zusätzlich eine erfolgreiche Skoliose-Therapie mit Orthesen.

Gips-Behandlung

In manchen Fällen einer frühen Wirbelsäulen-Verkrümmung (unter fünf Jahren, early-onset-Skoliose) kommt eine Skoliose-Therapie mittels Gips-Korsett in Frage. Hierbei wächst die Wirbelsäule normal weiter. An die Gips-Behandlung schließt sich meist die Therapie mit einem Skoliose-Korsett an.

Operative Skoliose-Therapie

In manchen Fällen ist eine konservative Skoliose-Therapie (Krankengymnastik, Korsett) nicht ausreichend. Verschlechtert sich eine Skoliose zusehends und ist die Verkrümmung stark ausgeprägt, empfehlen Ärzte in der Regel eine operative Skoliose-Therapie. Dabei berücksichtigen sie mehrere Faktoren:

  • die Verkrümmungsschwere (ab einem Cobb-Winkel von etwa 40 lumbal und 50 Grad thorakal),
  • ein rasches Fortschreiten und drohenden Verschleiß,
  • das Lebensalter (wenn möglich, nicht vor dem zehnten bis zwölften Lebensjahr) und
  • die allgemeine körperliche Verfassung (psychische Belastung, Dauerschmerzen).

Mit der chirurgischen Skoliose-Therapie versucht man unter anderem eine Einsteifung durch Spondylose zu verhindern. Bei einer Spondylose baut der Körper Knochen-Substanz an die Wirbelkörper-Kanten, um damit vermehrte Belastung auszugleichen. Diese Knochen-Zacken benachbarter Wirbel verwachsen allerdings oft miteinander. Durch die so entstandene Knochenbrücke versteift die Wirbelsäule. Auch möglichen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System und die Lungenfunktion versucht man mit einer Operation vorzubeugen.

Beim eigentlichen chirurgischen Eingriff legt der Operateur den betroffenen Wirbelsäulen-Abschnitt frei. Die OP erfolgt entweder von vorne, über die Brust- oder Bauchhöhle, oder von hinten. Alle operativen Skoliose-Therapien haben als Ziel gemeinsam, dass die krumme Wirbelsäule gestreckt und ihre Rotation beseitigt wird. Außerdem stabilisiert der Arzt die Wirbelsäule, beispielsweise mittels Schrauben und Stäben.

Therapie durch Versteifung

Mit der sogenannten Spondylodese (Wirbelsäulen-Versteifung) bewirkt man absichtlich das Zusammenwachsen von Wirbeln an der betroffenen Stelle. So möchte man die Wirbelsäule in ihrer zuvor korrigierten Form versteifen.

Neuere operative Skoliose-Therapien für Kinder und Jugendliche

Eine Versteifung der Wirbelsäule verhindert ihr natürliches Wachstum. Deshalb ist sie bei Kindern und Jugendlichen keine Option. Stattdessen verwenden Ärzte in diesen Fällen zum Beispiel spezielle Titan-Stäbe.

Die sogenannten VEPTRs (vertical expandable prosthetic titanium rib) werden so eingesetzt, dass sie die Wirbelsäule nicht am Wachstum hindern — etwa von der Rippe zum Wirbel.

Bei dieser Skoliose-Therapie müssen die Ärzte die Stäbe regelmäßig durch weitere kleinere Eingriffe dem Wachstum anpassen, ungefähr alle vier bis sechs Monate.

Moderne Varianten solcher Stäbe, die “growing rods” (=mitwachsende Stäbe), beinhalten einen kleinen ferngesteuerten Motor. So lassen sie sich von außen und ohne erneuten Eingriff auf das jeweilige Wirbelsäulen-Wachstum einstellen.

Ein komplexes System aus Schrauben, Stäben und einer speziellen Platte namens Shilla-Verfahren verspricht ebenfalls eine Skoliose-Therapie, ohne das Wachstum zu behindern. Die verwendeten Stäbe “wachsen mit”, da sie in ihren Befestigungs-Schrauben gleiten. Ist das Knochen-Wachstum abgeschlossen, lässt sich das System wieder entfernen.

Korrektur-System

Eine weitere Methode ist das Korrektur-System “ApiFix”. Man befestigt es senkrecht im Krümmungsbogen der Skoliose. In den Monaten nach der Implantation folgen physiotherapeutische Behandlungen.

Darauf reagiert das Korrektursystem durch einen Ratschen-Mechanismus: Streckt sich die Wirbelsäule durch eine Übung, wird das System mitgezogen und rastet auf einer neuen Position ein. Infolgedessen fällt die Wirbelsäule nicht mehr in ihre verkrümmte Ausgangslage zurück. Diese Skoliose-Therapie erfolgt schrittweise, sodass sich das umliegende Gewebe besser anpasst.

Klammer-Technik

Diese Form der operativen Skoliose-Therapie eignet sich für Krümmungswinkel unter 35 Grad. Dabei bringen Ärzte an der Krümmungsseite der Wirbelsäule spezielle, krallenförmige Klammern (Shape-Memory-Alloy, SMA) an. Vor dem Eingriff werden sie gekühlt, nach dem Eingriff drängen sie durch die Körperwärme des Patienten zusehends in ihre ursprüngliche Form zurück und korrigieren so die Skoliose.

Rehabilitation

Je nach durchgeführter operativer Skoliose-Therapie folgen weitere Behandlungen, zum Beispiel:

  • Skoliose-Korsett, das sich abgelegen lässt, sobald die operierten Wirbelsäulen-Anteile verknöchert sind
  • Kontrollierte physiotherapeutische Anwendungen und krankengymnastische Übungen

Die Rehabilitation erfolgt entweder ambulant oder stationär. Betroffene werden dazu angehalten, in jedem Fall möglichst früh neue Bewegungen zu erlernen. Mit solchen Rehabilitations-Maßnahmen lässt sich eine operative Skoliose-Therapie sinnvoll unterstützen und späteren Schäden vorbeugen.

Behandlung von Grunderkrankungen

Ist eine Skoliose die Folge einer anderen Erkrankung, behandelt man diese immer mit. Das gilt insbesondere für Krankheiten oder Fehlbildungen, die das Fortschreiten der Wirbelsäulen-Verkrümmung fördern würden. Hat ein Patient beispielsweise unterschiedlich lange Beine, versucht man, diese Differenz etwa mit speziellen Schuhen auszugleichen.

Schmerz-Therapie

Skoliose-Schmerzen im Rücken, Nacken oder in den Schultern, aber auch Kopfschmerzen werden üblicherweise mit Schmerzmitteln in Tabletten-Form behandelt. Manchmal helfen auch Pflaster, die Wärme abgeben. Örtlich betäubende Spritzen in den Rücken kommen nur bei schweren Schmerzen zum Einsatz. Sie entstehen im Rahmen einer Skoliose beispielsweise durch Verschleiß-Schäden an der Wirbelsäule und eingeengten Nerven des Rückenmarks.

Gegen Schmerzen bei einer Skoliose hilft manchmal auch die sogenannte Transkutane elektrische Nerven-Stimulation (TENS). Dabei bringt man Elektroden auf der Haut über der schmerzenden Stelle auf. Diese Elektroden setzten elektrische Impulse frei, die auf tieferliegende Nerven wirken. Sie hemmen somit die Schmerz-Übertragung dieser Nerven an das Gehirn. Das Deutsche Skoliose Netzwerk führt zudem die Akupunktur als Teil einer umfassenden Skoliose-Therapie an – auch sie soll bei manchen Patienten die Schmerzen lindern.

Skoliose-Übungen

Bei leichten Wirbelsäulenverkrümmungen eignen sich krankengymnastische Übungen als Skoliose-Therapie. Sie sollen die Körperhaltung korrigieren. Neben physiotherapeutischen Anwendungen gibt es auch Übungen bei Skoliose, die sich vom Patienten Zuhause durchführen lassen. Übungen als Teil der Skoliose-Therapie sollen:

  • Die Körperhaltung verbessern
  • Die Muskulatur kräftigen
  • Krümmungen nach vorn und hinten beseitigen
  • Die Lungen- und Herz-Funktion steigern

Mittlerweile gibt es sehr viele Methoden, um Skoliose mittels Übungen zu therapieren.

Lesen Sie im Beitrag Skoliose-Übungen mehr darüber, wie sich Skoliose mit Übungen therapieren lässt.

Hilfsmittel

Neben einem Korsett, das man in manchen Fällen als Hilfsmittel zur Therapie einsetzt, gibt es für Skoliose-Patienten weitere Hilfsmittel, die unter Umständen auch von den Krankenkassen erstattet oder bezuschusst werden (Abhängig vom individuellen Fall).

So existieren etwa spezielle Kissen und Matratzen, die Betroffenen helfen, besser oder schmerzfrei zu schlafen.

In schweren Fällen sind Gehhilfen möglich, auch spezielle ergonomische Büro-Stühle helfen Betroffenen im Alltag beziehungsweise im Beruf.

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