Symptome und Behandlungsmethoden

Spinalkanalstenose: Formen, Therapie, Auslöser – _

Hier findest du Nahrungsergänzungsmittel, um fit zu bleiben oder dich schneller zu erholen. Für PraxisKnochen-Leser zum Vorteilspreis. Nur hier!
#Anzeige

Behandlung

In den meisten Fällen lässt sich die spinale Stenose gut mit konservativen Therapieverfahren behandeln. Nur selten (in sehr schweren Fällen) ist ein operativer Eingriff nötig.

Konservative Behandlung

Zu den konservativen Therapieformen bei Spinalkanalstenose zählen:

  • Physiotherapie (Bewegungstherapie, Bäder, muskelentspannende Behandlungen und andere) zur Entlastung und Stabilisierung der Wirbelsäule
  • Wärmetherapie zur Entspannung der Rückenmuskulatur
  • Elektrotherapie zur Schmerzbehandlung und Muskelentspannung
  • Stützkorsette (Orthesen) zur Entlastung der Wirbelsäule
  • Rückenschule (gezieltes Kräftigungstraining für die Rücken- und Bauchmuskulatur, Tipps für rückenschonende Haltungen, Verhaltenstipps)
  • Psychologisches Schmerzbewältigungstraining
  • Schmerztherapie

Meist kombiniert man mehrere der genannten Maßnahmen miteinander. Man spricht dann von einem modularen Therapiekonzept.

Medikamente

Eine effektive Schmerzbehandlung ist ein Grundpfeiler der konservativen Stenose-Therapie. Je nach Intensität der Schmerzen setzen die Ärzte unterschiedliche Wirkstoffe ein.

Bei leichten Schmerzen helfen oft bereits nicht-opioide Schmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol oder Diclofenac. Sie haben eine schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung (letztere ist bei Paracetamol aber nur sehr gering). Bei mittelstarken Schmerzen kommen leichte Opioide zum Einsatz, oft in Kombination mit leichten (nicht-opioiden) Schmerzmitteln. Starke Schmerzen werden dagegen mit starken Opioiden behandelt.

Manche Schmerzmittel reizen bei längerer Einnahme die Magenschleimhaut. Deshalb verschreiben Ärzte oft begleitend sogenannte Protonenpumpenhemmer. Diese Medikamente sorgen als “Magenschutz” dafür, dass der Körper weniger Magensäure produziert.

Zusätzlich zu den klassischen Schmerzmitteln ist es möglich, dass der Arzt leichte Antidepressiva verschreibt. In geringer Dosierung helfen diese bei chronischen Schmerzen, da sie auf der Ebene der Neurotransmitter wirken.

Manchmal helfen bei einer Spinalkanalstenose muskelentspannende Medikamente. Bei sehr starken Schmerzen kommt eventuell eine hochdosierte Kortisontherapie infrage: Kortison lässt die Weichteile, die auf den Wirbelkanal drücken, abschwellen. So ist im Kanal wieder etwas mehr Platz.

Die verschiedenen Wirkstoffe mit schmerzstillender, entzündungshemmender, lokal betäubender und/oder abschwellender Wirkung lassen sich oftmals nicht nur über den Mund (als Tablette, Kapsel oder ähnliches) verabreichen. Oft lassen sie sich direkt in den betroffenen Bereich der Wirbelkanalverengung spritzen.

Diese Injektionstherapie ist vor allem dann angezeigt, wenn eine Nervenwurzel stark entzündet ist. Die Kombination aus entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Kortison und Schmerzmitteln bekämpft die Entzündung und lindert zugleich die schmerzbedingten Beschwerden. Gehen die Schmerzen dagegen von den kleinen Wirbelgelenken aus, helfen unter Umständen lokale Injektionen mit schmerzstillenden Präparaten.

In Studien zur Injektionstherapie erhielten Patienten statt echter Medikamente wirkungslose Substanzen (Placebo), häufig einfaches Kochsalz. Trotz dieser Scheinbehandlung hatten viele Patienten anschließend weniger Schmerzen. Die Forscher entdeckten, dass die Placebo-Injektionen körpereigene “Schmerzmittel” (Endorphine) freisetzten.

Wie verläuft eine Operation?

Fast allen Patienten mit Spinalkanalstenose hilft bereits eine konservative Therapie. Eine Operation ist nur selten nötig – meist dann, wenn wichtige Nerven ausfallen. Außerdem operieren die Ärzte, wenn die konservative Behandlung versagt oder der Patient einen starken Leidensdruck hat und in seinem Alltagsleben deutlich eingeschränkt ist.

Der chirurgische Eingriff zielt immer darauf ab, die Region zu entlasten, in der das Rückenmark gequetscht wird. Dafür stehen verschiedene Methoden zur Verfügung:

  • Die Druckentlastung (Dekompression) der eingeengten Nerven gilt als Methode der Wahl. Hierfür wird der Wirbelbogen an der Stenosestelle einseitig oder beidseitig zusammen mit dem Dornfortsatz entfernt (Hemi-/Laminektomie). Manchmal entfernt man auch nur Teile des Wirbelbogens (Mikrodekompression).
  • Fusion (Spondylodese): Einzelne Wirbel werden durch Material aus dem Beckenkamm oder durch Schrauben miteinander verbunden und versteift. Das verhindert, dass sie ineinander rutschen und den Spinalkanal einengen.
  • Interspinöse Implantate verbinden die Dornfortsätze der Wirbelkörper und verhindern so die Vor- oder Rückwärtsneigung der Wirbelsäule in dem betroffenen Gebiet.

Welche Methode im Einzelfall am besten geeignet ist, entscheidet der Arzt. Alle drei Verfahren sind in der Regel minimalinvasiv oder mikrochirurgisch durchführbar. Das heißt, der Mediziner braucht keinen großen Schnitt, um die betroffene Region zu erreichen. Mehrere kleine Schnitte genügen, durch die der Chirurg eine winzige Kamera mit Lichtquelle und die feinen OP-Instrumente einführt.

Mit jeder Operation sind gewisse Risiken verbunden. Beispielsweise ist es möglich, dass bei dem Eingriff Nerven geschädigt werden. Zudem wird in einigen Fällen die “Haut” rund um das Rückenmark verletzt, sodass Rückenmarks-Flüssigkeit austritt (Liquorfistel). Bevor man eine Spinalkanalstenose operiert, wird der Arzt deshalb sorgfältig den zu erwartenden Nutzen und die potenziellen Risiken gegeneinander abwägen.

Nach der Spinalkanal-OP

Die Nachsorge nach einer Spinalkanal-OP richtet sich nach der Art und Schwere der Operation. In der Regel ist es nach minimalinvasiven Verfahren möglich, bereits nach kurzer Zeit, in einigen Fällen noch am OP-Tag, das Krankenhaus zu verlassen.

Nach der OP empfehlen Ärzte eine Zeit lang körperliche Schonung – in der Regel rund sechs Wochen. Verschiedene leichtere Tätigkeiten sind bereits früher wieder möglich.

Je nach Einzelfall empfehlen die Mediziner Nachsorge mit ambulanter Physiotherapie oder einen stationären Aufenthalt in einer Reha-Klinik. Die Dauer und Art ist dabei ebenfalls vom einzelnen Fall abhängig.

Sitzende Tätigkeiten wie Autofahren sind in der Regel früher wieder normal möglich als schwere körperliche Arbeit. Daher richtet sich auch die Dauer der Krankschreibung oder der Berufsunfähigkeit zum einen nach dem Schweregrad der Spinalkanalstenose und der Art der Operation sowie nach der Art der Tätigkeit. In der Regel sind sitzende Tätigkeiten bereits nach rund vier Wochen wieder möglich, schwere körperliche Arbeit erst nach rund drei Monaten.

Alternative Methoden

Insbesondere gegen die Schmerzen bei einer Spinalkanalstenose bieten verschiedene Heilberufler sogenannte alternative Heilmethoden an. Darunter fallen etwa:

  • Akkupunktur
  • Axomera-Therapie
  • Homöopathie

Obwohl viele Patienten berichten, dass sie durch alternative Heilmethoden Linderung erfahren haben, sind die Wirkungsweisen in der evidenzbasierten Medizin nach wissenschaftlich-schulmedizinischen Kriterien bislang nicht belegbar.

Medizinische Geräte und Verbandsmaterialien findest du hier zum Vorzugspreis.
#Anzeige

Source link