Symptome und Behandlungsmethoden

Was tun bei einer Sehnerventzündung?

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Sehnervenentzündung: Untersuchungen und Diagnose

Um die Diagnose “Sehnerventzündung” stellen zu können, befragt Ihr Arzt Sie zunächst ausführlich zur Krankheitsgeschichte (Anamnese). Dabei stellt er Ihnen unter anderem folgende Fragen:

  • Wann hat sich Ihr Sehen verschlechtert?
  • Bereiten Ihnen Augenbewegungen Schmerzen?
  • Ist das Sehen auf einer Seite schlechter als auf der anderen?
  • Waren Sie in der letzten Zeit erkältet oder hatten Sie Fieber?
  • Hatte ein Familienmitglied von Ihnen bereits ähnliche Symptome?
  • Leiden Sie an einer Grunderkrankung (z.B. Multipler Sklerose, Lupus erythematodes)?
  • Ist in Ihrer Familie ein Fall von Multipler Sklerose bekannt?
  • Ist Ihnen schwindelig oder haben Sie Schwächen Ihrer Muskulatur bemerkt?
  • Rauchen Sie, trinken Sie Alkohol oder nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein?
  • Sind die Beschwerden bei Wärme stärker (zum Beispiel,wenn Sie ein Bad nehmen, in der Sauna sitzen oder Sport machen)?
  • Nehmen Sie Lichtblitze wahr?

Untersuchungen bei Sehnerventzündung

Anschließend folgen verschiedene Augenuntersuchungen.

Bestimmung der Sehschärfe

Mithilfe einer in bestimmten Abstand angebrachten Buchstaben- oder Zahlentafel wird Ihre Sehschärfe bestimmt. Sie ist bei einer Sehnerventzündung gemindert. Die Niedrigkontrast-Sehschärfe ist in der akuten Phase stark beeinträchtigt und erholt sich langsamer als der Visus und das Gesichtsfeld.

Test der Pupillenreaktion

Danach leuchtet Ihr Arzt abwechselnd mit einer kleinen Lampe in Ihre Augen und beobachtet die Reaktion Ihrer Pupillen. Normalerweise verengen sich beide Pupille gleich stark, egal, auf welches Auge der Arzt den Lichtkegel richtet.

Bei einer Retrobulbärneuritis liegt jedoch oft ein sogenannter relativer afferenter Pupillendefekt (RAPD) vor. Das bedeutet, dass der Sehnerv des betroffenen Auges die eingehenden Lichtsignale nicht so gut ins Gehirn leitet wie der andere Sehnerv. In der Folge verengen sich beide Pupillen weniger, wenn der Arzt das Licht auf das erkrankte Auge richtet, und stärker, wenn er ins gesunde Auge leuchtet.

Prüfung der Augenbeweglichkeit

Außerdem überprüft der Arzt die Beweglichkeit Ihrer Augen. Dazu sollen Sie etwa seinem Finger oder einem Stift ausschließlich mit dem Blick folgen (nicht mit dem ganzen Kopf) und angeben, ob die Augenbewegungen Sie schmerzen oder Sie Doppelbilder sehen.

Bestimmung des Gesichtsfeldes

Als nächstes wird Ihr Gesichtsfeld getestet. Das ist der Bereich der Umwelt, den die Augen sehen können, ohne dass Sie Ihren Kopf bewegen. Das Gesichtsfeld kann grob mit den Fingern des Untersuchers überprüft werden. Dabei bewegt der Arzt seinen Finger in verschiedene Richtungen vor Ihrem Augen, und Sie müssen Sie Bescheid sagen, sobald Sie den Finger in Ihrem Gesichtsfeld sehen beziehungsweise nicht mehr sehen.

Mit einem sogenannten Perimeter kann die Gesichtsfeldüberprüfung genauer durchgeführt werden. Dabei blinken verschiedene Lichtpunkte auf, die Sie in Ihrem Gesichtsfeld erkennen sollen. Bei einer Sehnerventzündung liegt häufig eine Einschränkung des Gesichtsfeldes im zentralen Bereich vor (Zentralskotom).

Untersuchung des Augenhintergrundes

Anschließend spiegelt der Arzt Ihren Augenhintergrund (Funduskopie oder Fundoskopie). Dafür leuchtet er mit einem Augenspiegel (Ophthalmoskop) in Ihre Augen. So kann er die Netzhaut beurteilen. Er achtet dabei unter anderem auf Veränderungen der Blutgefäße und jener Stelle, an der der Sehnerv das Auge verlässt (Papille).

Bei einer Retrobulbärneuritis ist die Funduskopie normalerweise unauffällig. Nur in etwa 30 Prozent der Fälle ist die Papille verändert. Dagegen ist bei einer Papillitis die Papille typischerweise gerötet und geschwollen.

Prüfung der Farbwahrnehmung

Auch Ihre Farbwahrnehmung wird getestet. Bei einer typischen Neuritis nervi optici ist vor allem die Farbsättigung für Rot abgeschwächt.

Test der Sehnervleitung

Mithilfe von visuell evozierten Potenzialen (VEP) kann die Leitungsgeschwindigkeit des Sehnervs überprüft werden. Bei dieser Messmethode werden Elektroden an Ihrem Kopf angebracht. Nach der Reizung Ihres Sehnervs durch das Zeigen von Bildern, wird über die Elektroden gemessen, welche Signale wie schnell über den Sehnerv im Gehirn ankommen. Bei einer Entzündung des Sehnervs sind die Messwerte häufig verändert.

Sehnerventzündung: Weiterführende Diagnostik

Wenn Ihr Arzt ermittelt hat, ob es sich um eine typische oder atypische Sehnerventzündung handelt, werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Mit deren Hilfe will man die Ursache der Neuritis nervi optici herauszufinden.

Bei einer erstmals aufgetretenen typischen Sehnerventzündung entwickelt der Patient im Verlauf der nächsten fünf Jahre in etwa 30 Prozent der Fälle eine Multiple Sklerose (MS). Um sie zu diagnostizieren, werden eine Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT) des Kopfes und der Wirbelsäule gemacht. Außerdem ist eine Liquorpunktion notwendig: Dabei wird über eine dünnen Hohlnadel eine Probe der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) aus der Lendenwirbelsäule entnommen und auf Entzündungszeichen hin untersucht, die für eine MS sprechen können.

Bei einer atypischen Sehnerventzündung können andere Krankheiten ursächlich sein. Deshalb wird häufig Blut abgenommen, um es auf verschiedene Krankheitserreger oder Antikörper hin zu untersuchen.

Sehnerventzündung: Abgrenzung zu anderen Krankheiten

Der Arzt muss auch untersuchen, ob nicht eine andere Erkrankung vorliegt, die ähnliche Symptome wie eine Sehnerventzündung hervorrufen. Zu diesen Differenzialdiagnosen zählt unter anderem die Stauungspapille. Sie entsteht, wenn der Hirndruck ansteigt und verursacht ähnliche Krankheitszeichen, schränkt in der Regel aber das Sehen nicht im gleichen Maße ein wie eine Optikusneuritis.

Auch Vergiftungen etwa mit Alkohol kann sich wie eine Sehnerventzündung darstellen. Sie tritt in der Regel aber immer beidseits auf.

Mögliche Differenzialdiagnosen sind auch andere Augenerkrankungen wie zum Beispiel die anteriore ischämische Optikusneuropathie (AION; häufig bei Diabetes mellitus) und die Lebersche hereditäre Optikusneuropathie (LHON).

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