Symptome und Behandlungsmethoden

Was ist Sarkopenie (Muskelschwund im Alter)?

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Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Die Diagnose einer Sarkopenie ist schwierig. Beim Verdacht auf einen Muskelschwund ist erster Ansprechpartner der Hausarzt. Dieser überweist gegebenenfalls für weitere Untersuchungen an einen Facharzt für Altersheilkunde (Geriatrie).

Gespräch mit dem Arzt

Zunächst führt der Arzt ein ausführliches Gespräch mit dem Betroffenen (Anamnese). Dazu verwendet er oft Fragebögen wie den SARC-F-Screening-Fragebogen (Simple Five-Item Questionnaire). Dieser besteht aus fünf Fragen, die dem Arzt Hinweise darauf geben, wie kräftig der Patient ist und ob er Probleme beim Gehen hat. Der Arzt befragt den Betroffenen beispielsweise dazu, ob er in der Lage ist, alleine von einem Stuhl aufzustehen oder Treppen zu steigen sowie wie oft er im vergangenen Jahr gestürzt ist.

Die europäische Arbeitsgruppe zur Sarkopenie bei älteren Personen (European Working Group on Sarcopenia in Older People, EWGSOP) hat zudem Kriterien erstellt, um eine Sarkopenie festzustellen.

Diese sind:

  1. Geringe Muskelkraft
  2. Geringe Muskelmasse
  3. Geringe körperliche Leistungsfähigkeit (Gehgeschwindigkeit)

Eine Sarkopenie liegt vor, wenn Kriterium 1 in Kombination mit Kriterium 2 oder Kriterium 3 vorliegt. Eine reduzierte Muskelmasse alleine reicht also nicht aus. Es muss zusätzlich die Kraft oder die Leistungsfähigkeit des Betroffenen beeinträchtigt sein.

Für die Ermittlung der einzelnen Diagnosekriterien kommen folgende Untersuchungen zum Einsatz:

Muskelkraft

Um die Muskelkraft zu überprüfen, misst der Arzt die Handdruckstärke des Patienten mithilfe eines Handkraft-Messgeräts. Ein Verdacht auf Sarkopenie besteht, wenn die Griffstärke bei Männern über 65 Jahren unter 27 Kilogramm oder bei Frauen unter 16 Kilogramm liegt. Die Untersuchung erlaubt zuverlässige Rückschlüsse darauf, ob es dem Betroffenen möglich ist, Alltagsaktivitäten selbstständig durchzuführen.

Muskelmasse

Um die Muskelmasse zu messen, verwendet der Arzt meist technische Methoden, wie die DXA-Messung (Dual-Röntgen-Absorptiometrie) oder die Bioimpedanzanalyse. Mithilfe beider Untersuchungen ist es dem Arzt möglich, zwischen Fettgewebe und fettfreiem Gewebe im Körper des Betroffenen zu unterscheiden und damit die Muskelmasse abzuschätzen.

Gehgeschwindigkeit

Den schnellsten Hinweis auf eine verminderte Leistungsfähigkeit aufgrund einer Sarkopenie liefert dem Arzt die Messung des individuellen Gehtempos. Sie sollte bei Menschen über 65 Jahren über 0,8 Meter pro Sekunde liegen. Ist der Wert darunter, deutet dies auf eine verminderte Leistungsfähigkeit und damit auf eine Sarkopenie hin.

Die EWGSOP empfiehlt die Messung der Gehgeschwindigkeit als routinemäßige Screening-Untersuchung bei Patienten über 65 Jahren.

Weitere Untersuchungen

Um die Kraft und Koordination der Muskulatur abzuschätzen, setzt der Arzt unter anderem funktionelle Tests wie den Chair-Stand-Test oder Stair-Climb-Test ein. So soll der Betroffene beim Chair-Stand-Test so schnell wie möglich fünf Mal, ohne die Arme zu benutzen (Arme vor der Brust überkreuzt), von einem Stuhl aufstehen. Beim Stair-Climb-Test soll der Patient so schnell wie möglich eine Anzahl von Stufen einer Treppe hinauf- und herabsteigen.

Auch bildgebende Verfahren wie eine Computertomografie (CT), eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) kommen zusätzlich zur Diagnose einer Sarkopenie infrage.

Stadien der Sarkopenie

Die Richtlinien der europäischen Arbeitsgruppe zur Sarkopenie bei älteren Personen (EWGSOP) unterscheiden drei Stadien der Sarkopenie:

  • Prä-Sarkopenie:Die Muskelmasse ist vermindert, Kraft und Leistungsfähigkeit sind jedoch normal.
  • Sarkopenie:Die Muskelmasse ist vermindert, zusätzlich ist die Kraft oder die Leistungsfähigkeit reduziert.
  • Schwere Sarkopenie: Die Muskelmasse, die Kraft und die Leistungsfähigkeit sind vermindert.

Diese Unterteilung ist für den Arzt hilfreich, um Therapieziele festzulegen und die passende Behandlung auszuwählen.

Von welchen Diagnosen ist die Sarkopenie abzugrenzen?

Es gibt einige Krankheiten, die ähnliche Symptome wie die Sarkopenie auslösen, als Diagnose aber klar von der Sarkopenie abzugrenzen sind. Diese haben andere Ursachen und sind daher unterschiedlich zu behandeln. Dazu gehören:

Mangelernährung (Malnutrition)

Menschen, die mangelernährt sind, verlieren meist stark an Gewicht, wobei vor allem die Fettmasse des Körpers abgebaut wird. Die Muskulatur bleibt unverändert oder reduziert sich nur geringfügig. Im Gegensatz zur Sarkopenie ist es bei einer Mangelernährung möglich, diese durch eine Ernährungstherapie rückgängig zu machen.

Kachexie

Menschen mit Kachexie sind durch die Begleiterscheinungen, die bei chronischen Erkrankungen oder Krebserkrankungen (Tumorkachexie) auftreten, stark untergewichtig. Sowohl Fett- als auch Muskelmasse sind bei ihnen übermäßig stark abgebaut. Eine Kachexie führt somit unter Umständen zu einer Sarkopenie. Allerdings behandelt der Arzt bei einer Kachexie die Grunderkrankung. Lässt sich die Ursache nicht beseitigen, kommt eine Ernährungstherapie (gegebenenfalls künstliche Ernährung) in Frage.

Sowohl bei Mangelernährung als auch bei Kachexie nehmen Betroffene mehr oder weniger stark ab. Zudem ist ihre Körperzusammensetzung (Fett- und Muskelmasse) verändert.

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